Umstellung auf LED: Stadtrat muss am Dienstag zu einer Entscheidung kommen Wie soll Waischenfeld leuchten?

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In Pottenstein ist die Straßenbeleuchtung bereits auf LED umgestellt, in Waischenfeld trat der Stadtrat jetzt erst einmal auf die Bremse. Foto: Archiv/Ralf Münch Foto: red

Eigentlich war das ja schon beschlossene Sache: Waischenfeld rüstet seine Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen um, nutzt dabei ein Förderprogramm des Freistaats. Nur der Umfang dieser Aktion war noch offen. Manche Stadträte wollten das Vorhaben in der jüngsten Sitzung nicht so ohne weiteres durchwinken. Am Dienstag müssen sie sich nun endgültig entscheiden.

 
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Die Räte wollten noch mehr Details, wollten das ihnen kurzfristig zugeschickte Gutachten erst genauer studieren. Der dezente Widerspruch überraschte Bürgermeister Edmund Pirkelmann schon ein wenig.

617 Lampen insgesamt

Er hatte zunächst die Ausgangslage skizziert. 617 Leuchtkörper umfasst die gesamte Beleuchtung der Kommune, eine Komplettumstellung würde rund 450.000 Euro kosten. Wobei der Anteil für die Planung durch ein Ingenieurbüro mit 60.000 Euro zu Buche schlägt. Die Stadt müsste nach Abzug der Zuschüsse 350.000 Euro selbst schultern. Oder auch nur 332.000 Euro, wenn sie als finanzschwache Kommune eingestuft wird – „aber das entscheidet sich ja immer erst im Lauf eines Haushaltsjahres.

Weitere Varianten

Variante zwei wäre eine abgespeckte: Man belässt es zunächst bei 410 Beleuchtungskörpern, dann fallen für die Stadt Kosten von 292 000 Euro an. Und dann gibt es da laut Pirkelmann noch eine dritte Möglichkeit: „Wir beantragen beide Modelle gleichzeitig.“ Die Förderhöhe wäre unterschiedlich, läge zwischen 20 und 31 Prozent. Je nachdem, wie groß der Einspareffekt ist.

80 Prozent Ensparung?

Bei einer Umstellung aller Leuchten auf LED geht der Gutachter von 80 Prozent weniger Energieverbrauch aus. „Wir haben auch bei anderen Gemeinden nachgefragt, die das schon hinter sich haben“, sagte Pirkelmann. Das Ergebnis: Diese Einschätzung ist korrekt.

Manche Räte zweifeln

So weit, so gut. Für Jürgen Spessert (WGL) ist das nicht gut genug. Er will noch mehr Zahlen, „mir reicht das nicht“. Weil das Gutachten von gut 4000 Beleuchtungsstunden im Jahr ausgeht, Waischenfeld aber durch seine aus Spargründen beschlossene Abschaltung der Lichter nach Mitternacht auf deutlich weniger komme – „das kommt doch dann mit einer 80-prozentigen Reduzierung nicht mehr hin“. Ähnlich äußerte sich Udo Lunz (SPD): „Ich will mir das alles noch einmal genau durchlesen.“

Für Bürgermeister nicht nachvollziehbar

So ganz nachvollziehen konnte Bürgermeister Pirkelmann diese Argumente, das Gutachten weise doch detaillierte Zahlen auf. Was feststehe: 207 Leuchten müssen auf jeden Fall ausgetauscht werden, weil es sich um nicht mehr erlaubte Quecksilberdampfleuchten handelt. Die Ausschreibung des Projekts werde ergeben, ob dann im Einzelfall der ganze Leuchtkörper oder nur der Kopf gewechselt werden muss.

Unter Zeitdruck

Was auch feststeht, so Pirkelmann: „Wenn wir das Förderprogramm nutzen wollen, müssen die Anträge noch in diesem Jahr gestellt werden.“ Spätestens in der nächsten Sitzung muss sich der Stadtrat also endgültig entscheiden, was er nun will.

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