Auch Hans Werther habe sich, wie Michael Pfitzner von der CSU sagte, wie alle immer lobend über die Städtebau geäußert. Warum Werther kurz vor der Wahl Anzeige erstatte, sei für ihn nicht nachvollziehbar. „Es ist zu billig und zu durchsichtig, sich jetzt hinstellen und von Versagen zu reden“, sagte Pfitzner. Er fragte Werther, warum er nicht vor der Anzeige eine Sitzung gefordert habe.
Ralf Hartnack (WGK) sagte, dass es schon vor Schramm Grundstücksgeschäfte gegeben habe, bei denen die Städtebau teurer eingekauft als verkauft habe. Deren Geschäfte in den Stadtrat zu ziehen, hielt er für nicht gut. Stefan Schaffranek (WGK) sagte, dass die Städtebau seit Jahrzehnten erfolgreiche Arbeit leiste. „Das wird durch Hans Werther beschädigt.“ Zu Werther sagte er: „Das machen Sie, um dem OB zu schaden.“
Thomas Nagel (FDP) sagte, glaubhaft und plausibel seien die Erläuterungen gewesen, die zu der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis der Immobilien gegeben wurden. Für das Verhalten von Werther könne er keinen Respekt aufbringen. „Es muss doch möglich sein, auch als OB eine Investition zu fairen Preisen zu tätigen. Es ist nicht anständig, jemanden vor Abschluss eines Verfahrens vorzuverurteilen.“ Dass die Anzeige kurz vor der Wahl erfolgt ist, hat für ihn eine „unvorstellbare Dimension.“
„Wir haben es hier mit legalen und rechtmäßigen Vorgängen zu tun“, betonte Wolfram Brehm (CSU). Jeder Stadtrat habe das Recht, Gremien zu befassen. Vor diesem Zeitpunkt zur Staatsanwaltschaft zu gehen, nehme diesen Gremien ihre Möglichkeiten.
Hans-Dieter Herold (GOL) fand, die Angelegenheit müsse politisch gelöst werden. Das müsse jetzt geschehen, auch wenn der Zeitpunkt unglücklich sei. Was Herold sich gewünscht hätte: selbstkritische Worte aus dem bürgerlichen Lager. Eine Diskussion über strafrechtliche Belange wollte er, selbst Jurist, nicht führen. „Das ist Sache der Staatsanwaltschaft, und ich hoffe, dass wir noch vor der Wahl eine Entscheidung bekommen.“ Doch wie auch immer das strafrechtliche Thema ausgehe, ein „Gschmäckla“ habe es. „Es schadet der kommunalen Demokratie.“ Herold forderte die Kulmbacher auf, jetzt nicht „Rattenfängern“ zu folgen. „Wir haben in Kulmbach genug Selbstreinigungskräfte.“