Erfurt (dpa/th) - Die Landesärztekammer sieht eine aktive Anwerbung ausländischer Ärzte für die Arbeit in Thüringer Krankenhäusern und Praxen zwiespältig. Einerseits würden Mediziner aus dem Ausland dringend für die medizinische Versorgung der Thüringer Bevölkerung benötigt und leisteten hier einen essenziellen Beitrag, sagte Kammerpräsident Hans-Jörg Bittrich am Mittwoch in Erfurt. "Sie sind willkommen, werden gebraucht und sollen sich hier wohlfühlen." Aber letztlich sei es auch "in gewisser Weise unethisch", aktiv Ärzte aus Ländern abzuwerben, die in ihrer Heimat fehlten und deren Studium dort bezahlt worden sei. "Das ist eine Art Kolonialismus" fügte Bittrich hinzu.