Biodiversität: Auf dem Campus dürfen nunmehr bestimmte Wiesen wild wachsen. Sie werden nur noch ein Mal jährlich gemäht. Das spare Arbeit und Geld. Außerdem sei geplant, die Schafe aus dem Botanischen Garten besser sichtbar zu machen: Sie sollen auf der Wiese am Gebäude Angewandte Informatik grasen dürfen."Tiere gehören auch an Elite-Unis wie Oxford zum Campus."
Patrick Held sieht die Uni mit ihren grünen Aktivitäten auf einem guten Weg, allerdings habe die Stadt Bayreuth noch Nachholbedarf: "Die Zeit des Zögerns ist vorbei. In Großstädten sind diese Themen längst besetzt. Wer nicht will, dass wir nur noch amerikanische Lösungen wie selbstfahrende Tesla-Mobile und Google-Autos haben, muss europäische Antworten finden." In den nächsten 15 Jahren seien zahlreiche ökonomische Einschnitte zu erwarten: "Noch kann Oberfranken zu den Gewinnern dieser Megatrends gehören. Man ist da schnell ganz vorne mit dabei."
Viele Aktivitäten an der Uni seien ohne finanziellen Aufwand möglich geworden, sagt er. Seine Aufgabe habe zum Teil darin bestanden, Vorhandenes zusammenzuführen. Das müsste auch in der Stadt möglich sein, sagt er zur Weigerung des Stadtrates, Bayreuth als Fairtrade-City zu etablieren: Auch Dinge, die etwas kosten, bringen Geld zurück. Wir zahlen lediglich ein paar Euro mehr für den Kaffee, aber der Marketingwert der Fairtrade-Urkunde ist gut und gerne 100 000 Euro wert."
Wenn der 28-Jährige in wenigen Tagen die Universität verlässt, gibt er seine Arbeit in gute Hände: Die Professoren Gilbert Fridgen und Britta Planer-Friedrich werden sie weiterführen. Dieses Duo verbindet wirtschaftliche und ökologische Kompetenz. Und Helds Büro bleibt als Anlaufstelle für Campus-Initiativen wie "Papierpilz" erhalten.
Info: Details zum Nachhaltigkeitsstreben an der Uni gibt es im Web und auf Facebook.