Böheim-Bier bald in Nünberg

Von Astrid Löffler
Die Gaststätte Bratwurstherzle in Nürnberg, die der Auerbacher Ralph Weiß übernimmt und im Herbst mit neuem Konzept wieder eröffnen wird. Foto: Günther Distler Foto: red

Ralph Weiß möchte das Pegnitzer Böheim-Bier auch in Nürnberg bekannter machen. Zusammen mit seinem Freund Fabian Faßmann hat Weiß das Traditionslokal Bratwurstherzle in Nürnberg übernommen. Die Beiden wollen auch auch bei den Zutaten der Gerichte auf Regionalität setzen.

 
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Ein „Brauerei-Gasthof mit modernem Touch“ soll in den nächsten Monaten aus der 1526 gegründeten Gaststätte Bratwurstherzle in Nürnberg werden, sagt Ralph Weiß. Den Stil beschreibt der 29-jährige Handballer und Unternehmer aus Auerbach als eher modern und im Industrie-Design gehalten.

Neues Design

Vielleicht könne aber auch das eine oder andere Detail der rustikalen Einrichtung in das neue Design eingebunden werden. Derzeit laufen noch die Planungen – zusammen mit dem Partner Fabian Faßmann und einem Architekten aus Wien. „Wir setzen vor allem auf Regionalität“, erklärt Ralph Weiß: Brot, Fleisch, Gemüse und Bier sollen von lokalen Lieferanten kommen. Dafür gebe es eine gestiegene Sensibilität der Verbraucher, glaubt der Auerbacher, der in Nürnberg bereits die Burger-Bar „Kuhmuhne“ mit einem ähnlichen Konzept betreibt.

Sechs Festangestellte und 15 Aushilfen sorgen in dem Burger-Laden für einen reibungslosen Betrieb und sollen in Zukunft auch weiter ausschließlich dort tätig sein, berichtet Weiß.

Barbecue-Grill

Der neue Brauerei-Gasthof, der auf jeden Fall „Böheim“ im Namen tragen wird, dessen endgültiger Titel aber noch nicht feststeht, wird indes statt Burgern gesmokte Speisen anbieten – also in einem speziellen Ofen gegrillte oder geräucherte Gerichte. Ein dafür nötiger Barbecue-Grill wird eigens in den USA in Nashville bestellt.

150 000 Euro werden investiert

„Fabian und ich haben schon in den vergangenen drei Jahren in unserer Freizeit viel gesmokt“, berichtet der Auerbacher. „Das schmeckt gut, das lieben wir. Und diese Begeisterung wollen wir weitergeben.“ Für circa 150 000 Euro soll das gepachtete Nürnberger Traditionslokal in den nächsten Monaten umgebaut werden. Die aktuell 90 bis 100 Sitzplätze werden dabei erhalten. Das Personal soll weitgehend übernommen werden. Momentan laufen die dafür notwendigen Gespräche, sagt Weiß. Änderungen sind indes in der Küche nötig, schon allein wegen des Smokers, der mehrere Wochen Lieferzeit hat.

Eröffnung im Herbst

Die Eröffnung ist dann für Herbst geplant. Das Bratwurstherzle, in dem unter anderem die Spieler des 1. FC Nürnberg gerne einkehren, schließt vorerst am 14. Juli seine Pforten. „Smoken ist ja kein amerikanisches Produkt an sich“, sagt der 29-Jährige. „Wir wollen dem Ganzen einen regionalen Dreh geben.“ So würden selbst Bratwürste aus dem holz- oder kohlebefeuerten Ofen schmecken; Im Bratwurstherzle werden sie derzeit noch traditionell über einem Buchenholzfeuer gegrillt.

Stephan Uebler, der das Traditionslokal unweit der Lorenzkirche derzeit noch führt, erklärt seinen Rückzug mit persönlichen Gründen. Relativ vage spricht der Noch-Gastronom von den vielen Vorschriften und dem Stress in der Branche. Sein Ausscheiden kommentiert Uebler mit den Worten: „Es ist ohne Frage schwer.“ In dem Betrieb, der seit 1896 im Besitz seiner Familie ist, werde sich bald alles verändern.

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