Altersgründe, gesundheitliche Probleme und zu wenig Personal: Backtreff Rippl am Schlossberg ist zu Bei Backshop Rippl bleibt der Kaffee kalt

Von Ralf Münch
Wolfgang Rippl, Besitzer des Back Treffs Rippl am Schlossberg, hat das Geschäft geschlossen. Foto: Ralf Münch Foto: red

Im Backtreff Rippl Am Schlossberg bleibt der Kaffee kalt, Backwaren werden hier nicht mehr angeboten: Nach über 18 Jahren hat Wolfgang Rippl zugemacht.

 
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„Es waren verschiedene Gründe die mich dazu bewogen haben“, sagt er. Zum einen aus Altersgründen, Rippl wurde vor kurzem erst 60, zum anderen wegen gesundheitlicher Probleme innerhalb der Familie. Aber auch, weil es ihm so geht, wie vielen anderen Bäckereien auch – er findet einfach kein Personal.

Mehr Personal wäre nötig

Rippl: „Wir hatten hier unter der Woche jeden Tag rund zwölf Stunden geöffnet. An Sonntagen auch drei Stunden. Eineinhalb Kräfte waren dafür angestellt. Um den Betrieb weiter aufrecht zu erhalten, hätte es aber mehr gebraucht.“ Der Bäcker teilt mit, dass in den Fachzeitschriften immer wieder Artikel zu lesen sind, in denen davon berichtet wird, dass Bäckereien schließen, weil sie kein Personal bekommen. „Das ist für unser Handwerk ein massives Problem. Aber man muss es auch können, als Verkäufer bereits um 5.45 Uhr hinter dem Tresen stehen. Ich selber fange mit meiner Arbeit sogar schon gegen 2.30 Uhr am Morgen an. Dafür habe ich dann ja Nachmittag schon Feierabend. Das hat alles seine Vor- und Nachteile.“ Für die meisten überwiegen bei solchen Arbeitszeiten allerdings die Nachteile.

Anderes Geschäft bleibt geöffnet

Auf eines weist Wolfgang Rippl aber ausdrücklich hin. Und zwar darauf, dass seine Bäckerei an der Ganghofer Straße auf jeden Fall weiter bestehen bleibt. Gerüchte, dass man auch hier schließen würde, seien schlicht und einfach nicht richtig. „Ich habe ja extra einen Zettel am Geschäft am Schlossberg angebracht und darauf hingewiesen, dass man bei uns in der Ganghofer Straße weiter einkaufen kann. Wir haben dort unser Geschäft sogar mit einer Kaffee-Ecke ausgebaut. Und wo wir früher von 12.30 bis 14 Uhr Mittagspause hatte, ist jetzt durchgehend geöffnet. Das wird super angenommen“, so Rippl weiter und fügt hinzu: „Toi, Toi, Toi.“

Mehrere Interessenten sind da

Bleibt das Gebäude direkt an der Straße jetzt ein längerer Leerstand? „Nein“, sagt Horst Meyer, der Vermieter des Gebäudes. Er sagt, dass er bereits mit mehreren Interessenten in Gesprächen sei. Welche Interessenten, in welchen Branchen, will er allerdings nicht verraten: „Dafür ist es noch zu früh. Ich denke aber, dass ich bereits in etwa zwei Wochen mehr dazu sagen kann.“

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