Wie das Handy den 8-Stunden-Tag abschafft
Seit 1918 kann sich der Arbeitnehmer an eine Zahl klammern: acht. So viele Stunden wird am Tag in Deutschland normalerweise gearbeitet, erkämpft durch die Arbeiterbewegung. Wer jetzt lacht, dann vermutlich deshalb: Zu den Überstunden, die in vielen Betrieben nicht abgefeiert, sondern dem Arbeitgeber geschenkt werden, kommt heute die ständige Erreichbarkeit: Job-Mails am Wochenende checken; der Chef ruft nach Feierabend auf dem Handy an; viele arbeiten auf Zuruf und das oft weit nach Büroschluss. „Die Wirtschaft 4.0 ruft nach Flexibilität“, meint Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. „Ständig flexibel zu sein macht krank“, sagt Mathias Eckardt vom DGB Oberfranken. 25.04.2016