Umbau setzt den Schlussstein der Sanierung des Freibads, die 1995 begonnen wurde - Kosten: 450.000 Euro Neuer Eingang fürs Kreuzer

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Keine Stufen mehr. Bessere Abstellmöglichkeiten für die Fahrräder. Und keinen heißen Asphalt mehr, der unter den Füßen brennt. Das Kreuzsteinbad bekommt einen komplett neuen Eingangsbereich. Die Arbeiten sollen bis Anfang Mai abgeschlossen sein. Und: Sie sind der Schlusspunkt einer Sanierung, die vor etwas mehr als 20 Jahren begonnen wurde.

 
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Wo in gut vier Wochen die Badegäste wieder Schlange stehen werden, stehen gerade Bagger. Dort vermessen Mitarbeiter der Baufirma die Fläche. Bauzäune sperren den Eingangsbereich des Kreuzsteinbades ab. Das neue Drehkreuz aus Edelstahl des Ausgangsbereichs ist in blaue Folie eingepackt, damit es keinen Schaden nimmt, wenn der Bodenleger kommt und dem Durchgang zum Bad sein neues Design verpasst. 450.000 Euro investieren die Stadtwerke in den Eingangsbereich des Kreuzsteinbades, sagt der Betriebsleiter des Kreuzsteinbades, Olaf Schurig, am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der letzte Teil des Bades aus dem Jahr 1964

Mit der Sanierung des Eingangsbereichs schließt sich ein Kreis: "Das war der letzte Teil des Bades, an dem seit der Eröffnung 1964 nichts mehr tiefgreifend geändert worden ist", sagt Schurig. "Und es ist der Abschluss der Sanierung, die 1995 begonnen worden ist." Und die zwischen dem Jahr 2000 und 2014 eigentlich ruhte. Was nicht bedeutet, dass die Stadtwerke in der Zeit nichts gemacht haben an dem Bad. Die Instandhaltung läuft im normalen Betrieb und vor allem vor der Eröffnung des Bades routinemäßig. Austausch von Fliesen, Wartung der Technik. Das startet, sobald der Winter es zulässt. Und dauert bis zur Eröffnung des Bades. "Rund eine Million Euro kostet der Betrieb des Bades pro Jahr. Mit Personal, Technikkosten, Instandhaltung", sagt der Pressesprecher der Stadtwerke, Jan Koch.

Beginn der Sanierung: 1995

Wie Schurig sagt, wurde 1995 die komplette Wasseraufbereitung erneuert, ab dem Jahr darauf wurden die Becken saniert. "Zuerst das Wellenbecken, mit dem wir in Oberfranken die ersten waren." Nachdem Schwimmer- und Springerbecken saniert waren, war "das Budget ausgeschöpft". Die Sanierung der Hallengebäude wurde auf Eis gelegt. Bis 2014. 1,2 Millionen Euro kostete die Sanierung des Traktes, in dem die Umkleiden, Duschen und die Toiletten untergebracht sind, in dem die Aufsicht ihr Büro hat, in dem jetzt auch Schurig und seine Kollegen sitzen. "Man musste den kompletten Untergrund austauschen. Aus statischen Gründen", sagt Schurig. Und es fiel vor der Sanierung auch eine Entscheidung: Der Eingangsbereich bleibt, wo er seit 1964 ist. Die Idee, ihn zum großen Parkplatz hin zu verlegen, wurde fallen gelassen. 

Keine Stufen mehr vor dem Bad

"Die Planung für den Eingangsbereich läuft seit Anfang des vergangenen Jahres", sagt Schurig. Gebaut wird, seit der Frost aus dem Boden raus ist. "Am stärksten wird man die Veränderungen vor dem Schwimmbad wahrnehmen", sagt der Betriebsleiter. Die Treppenstufen werden verschwunden sein. "Damit man barrierefrei ins Schwimmbad kommt." Gut für Menschen mit Behinderung, gut für Familien, die den Kinderwagen mit ins Bad schieben. Was sich nicht ändern wird: Wer mit dem Rollstuhl oder dem Kinderwagen das Bad verlassen will, muss auch zukünftig auf der Eingangsspur gegen den Verkehr hinaus. "Wir hätten nur mit einem neuen Eingangsbereich mehr Platz gewonnen", sagt Schurig.

Hand in Hand mit der Stadt

Alle Verkehrsflächen vom Eingang des Bades bis zur Straße werden erneuert. "Statt der Mulden, in denen man das Fahrrad reinschieben musste, bekommen wir neue Fahrrad-Abstellplätze mit Bügeln, an denen man die Räder absperren kann." Wie der Pressesprecher der Stadt, Joachim Oppold, sagt, werden neben dem Gehweg auch die Behinderten-Stellplätze an der Frankengutstraße mit saniert. Die Stadt investiert laut Oppold rund 100.000 Euro. "Die ganze Sache läuft Hand in Hand mit der Stadt", sagt Schurig. "Innen im Bad wird der letzte asphaltierte Bereich auch noch gepflastert. Das bedeutet weniger Verletzungsgefahr für die Besucher. Und keine heißen Füße mehr. Der Asphalt hat sich doch stark aufgeheizt."

Das Kassensystem bleibt

Während der ganze Kassenbereich "aufgehübscht wird", wie Schurig es nennt, werden die Stadtwerke allerdings an einem Relikt aus den 60er Jahren festhalten: dem Kassensystem. "Kein System ist schneller als das, das wir haben." Deshalb wird das britische Beckerbillet-System, das seit 52 Jahren vollmechanisch funktioniert, gehegt und gepflegt. "Kollegen aus anderen Bädern, die auf Computerkasse umgestellt haben, würden am liebsten wieder zurückrüsten", sagt Schurig. "Wir haben an guten Tagen 6000 bis 7000 Besucher. Für solche Tage müssten wir allein rund 2000 Karten vordrucken, damit es so schnell geht wie mit dem bewährten System und die Besucher nicht ewig warten müssen."

Bis Anfang Mai ist alles fertig

Die Bauarbeiten sollen bis Anfang Mai abgeschlossen sein. Damit das Bad eröffnen kann, sobald die Nachttemperaturen im zweistelligen Bereich liegen. "Sonst braucht es zu viel Energie, das Wasser konstant auf 23 Grad zu halten", sagt Schurig.   

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