Tim Pargent will Ulrike Gote nachfolgen

Von Peter Rauscher
Tim Pargent will für die Bayreuther Grünen in den Bayerischen Landtag. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Tim Pargent will als Bayreuther Grünen-Landtagsabgeordneter in die Fußstapfen von Ulrike Gote treten. Der 24-jährige Stadtrat und Grünen-Kreisvorsitzende tritt am 11. Dezember bei der Nominierungsversammlung in Kirchenlaibach als Stimmkreiskandidat für die Landtagswahl im September 2018 an. Auch im Bezirkstag steht ein Wechsel an: Der Hollfelder Manfred Neumeister sieht gute Chancen für einen Einzug in das Gremium.

 
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Landtagsvizepräsidentin Ulrike Gote hatte im vergangenen Jahr bestätigt, dass sie aus dem Landtag ausscheiden und 2019 bei der Wahl zum Europaparlament antreten will. An ihrer Stelle will Tim Pargent Abgeordneter des Stimmkreises Bayreuth werden. Seines Wissens sei er bislang der einzige Bewerber der Grünen in Bayreuth Stadt und Land, sagte Pargent dem Kurier. Weitere Kandidaten könnten sich aber bis zuletzt noch melden.

Starke Konkurrenz aus Bamberg

Bislang stellen die oberfränkischen Grünen mit Gote nur eine Landtagsabgeordnete. Pargent wird  starke Konkurrenz haben: Noch stehen die Kandidaturen in den anderen oberfränkischen Stimmkreisen nicht fest, doch auf jeden Fall will die frühere Bundestagsabgeordnete (2002 – 2005) und jetzige Bamberger GAL-Stadtratsfraktionsvorsitzende Ursula Sowa (60) kandidieren, sagte sie auf Anfrage.  Bei der Landtagswahl 2013, bei der die oberfränkischen Grünen 7,1 Prozent der Stimmen holten, war Sowa dank vieler Stimmengewinne von Listenplatz drei auf Platz zwei vorgewählt worden und scheiterte nur knapp. Allein Listenführerin Gote schaffte den Einzug in den Landtag.

Zwei Mandate wären "sportlich"

Sowa nimmt nun im zweiten Anlauf den Spitzenplatz  ins Visier. Pargent könnte ihr - oder einer anderen Spitzenfrau - diesen Platz nur streitig machen, wenn die Frauen bei den Grünen auf den Spitzenplatz verzichten würden. Der Bayreuther hofft aber, dass die oberfränkischen Grünen im kommenden Jahr zwei Landtagsmandate erringen werden – dann würde er auch als Zweitplazierter den Sprung in den Landtag schaffen.  „Ich halte den Gewinn eines zweiten Mandats für sportlich, aber nicht für unrealistisch“, sagte er. Ab acht Prozent der Stimmen für die oberfränkischen Grünen sei dies realistisch, und ein Aufwärtstrend sei zuletzt bei der Bundestagswahl erkennbar gewesen.

Es geht um Inhalte

Nicht mit Spekulationen über Wahlchancen, sondern mit Inhalten wolle er die Menschen erreichen, sagte Pargent. Er nannte drei inhaltliche Schwerpunkte, die er im Landtag setzen wolle:  Als Masterstudent in „Humangeografie – Stadt und Regionalforschung“, werde es ihm darum gehen, bei der Landesplanung Wirtschaft und Ökologie zusammenzubringen. Die rasante wirtschaftliche Entwicklung  verbrauche zu viele Flächen und führe zu Versiegelung der Landschaft. „Auch in wachsenden Gemeinden sterben die Ortskerne.“ Zweiter Schwerpunkt sei Chancengleichheit bei der Bildung durch längeres gemeinsames Lernen und mehr Einheitlichkeit bei der Gesamtschule. Drittens plädiert er für eine Absenkung des aktiven Wahlalters bei Kommunal- und Landtagswahlen auf 14 Jahre – die Grünenforderung nach Wahlalter 16 geht ihm nicht weit genug.

Manfred Neumeister peilt Bezirkstag an

Pargent war 2013 zur Bezirkstagswahl angetreten und auf Platz zwei nur knapp gescheitert.  Auch hier schaffte damals nur eine Grünen-Bewerberin den Einzug – die Bambergerin Ulrike Heuken.  Weil Heuken bei der kommenden Wahl nicht mehr antritt, kann sich ein anderer aus dem Raum Bayreuth gute Chancen ausrechnen. Bislang einziger Kandidat ist Manfred Neumeister, Grünen-Fraktionschef im Bayreuther Kreistag. Der 61-jährige Hollfelder sagte, er strebe einen der ersten beiden Listenplätze an.

Auch bei der Bezirkstagswahl kann ein Mann Platz eins nur bekommen, wenn die Frauen auf den ihnen zustehenden Spitzenplatz verzichteten, sagte Neumeister. Aber er hoffe auf Platz zwei, und bei der Bezirkstagswahl 2013 hätten die Grünen den zweiten Sitz mit 6,13 Prozent der Stimmen nur ganz knapp verpasst. Einsetzen wolle er sich im Bezirkstag unter anderem dafür, dass die ältere Generation auch künftig auf dem Land leben könne. „Ich sehe die Gefahr, dass nach den Jungen auch die Alten aus dem Land abwandern und in Seniorenheime in der Stadt ziehen“, sagte Neumeister. Der Bezirk habe im Bereich Soziales und Kultur auch über die Mittelvergabe große Gestaltungsmöglichkeiten.

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