Meilenstein von Quantez Robertson
Einziges Highlight aus Frankfurter Sicht blieb somit die Vorlage von Quantez Robertson zum offenen Dreier von Akeem Vargas nach knapp vier Minuten (12:7). Damit durchbrach der 34-jährige Kapitän als neunter Spieler der BBL-Geschichte die Marke von 1000 Assists. Die 79 Punkte, die Frankfurt in den vorherigen fünf Spielen im Schnitt zugelassen hatte, hatten die Bayreuther bereits neun Minuten vor dem Ende erreicht.
JAMES ROBINSON (12 Punkte / 22:20 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 15): Solide Vorstellung des Spielmachers mit guten Trefferquoten aus dem Feld (3/5) und von der Freiwurflinie (5/5). Setzte mit den letzten drei Punkten die Schlussakzente, dazu zwei Assists und zwei Steals bei zwei Ballverlusten. Nur mit der Schnelligkeit von Frankfurts Topscorer Jones (20) und des nach seiner Verletzungspause erstmals eingesetzten Hickey (3) konnte er nicht ganz mithalten.
JAMES WOODARD (26 / 31:41 / 8): War sowohl mit seinen Dreiern als auch gutem Zug zum Korb der Anführer in der Offensive und übernahm dazu teilweise den Ballvortrag (drei Assists). Mit starken Trefferquoten (6/6 Zweier, 4/7 Dreier) nicht nur Topscorer der Partie, sondern schnappte sich auch noch vier Rebounds. Seine Punkte zum 85:68 (37.) stoppten zudem den Frankfurter 9:0-Lauf.
Bastian Doreth (3 / 17:40 / -1): Führte sich mit einem Foul an Hickey und einem Ballverlust gegen den Frankfurter Spielmacher nicht gut ein, sorgte mit seinem einzigen Dreier (bei vier Versuchen) zum 28:18 (11.) aber immerhin für den ersten zweistelligen Bayreuther Vorsprung. Vorlagen (drei) und Turnovers (zwei) hielten sich in etwa die Waage.
ANDREAS SEIFERTH (6 / 14:58 / -2): Die erneute Berufung von Seiferth und Travis in die Startformation verfehlte zunächst ihre Wirkung, weil Seiferth Probleme mit Kratzer (acht Punkte, 13 Rebounds) hatte. Nach anfänglichen Fehlwürfen sowohl aus der Halbdistanz als auch am Korb (2/4) bewies er aber Reboundstärke (fünf) und Übersicht mit starken Pässen (zwei Assists).
Lukas Meisner (0 / 15:37 / 4): Nach seinen starken Leistungen zu Saisonbeginn kam er diesmal erst nach 15 Minuten aufs Feld. War dann zwar engagiert (fünf Rebounds), machte aber eine unglückliche Figur (0/1 Würfe, zwei Ballverluste). Kurz vor Schluss flutschte ihm frei unter dem Korb der Ball durch die Finger.
Bryce Alford (9 / 17:50 / 8): Der Bayreuther Topscorer fand nicht zu seinem Wurf (2/5 Dreier). Seine Punkte wurden aufgrund der Leistung der anderen aber nicht vermisst.
REID TRAVIS (5 / 20:34 / 6): Blieb mit 1/4 Würfen noch unter seinem Saisonschnitt von nur 28 Prozent, zeigte aber immerhin Präsenz unter dem Korb und zog einige Fouls (3/4 Freiwürfe); drei Rebounds, zwei Steals.
Justin Raffington (0 / 4:15 / 6): Holte in seiner kurzen Einsatzzeit immerhin zwei Rebounds und gab eine Vorlage.
Evan Bruinsma (14 / 24:36 / 14): Fühlt sich offenbar wohler, wenn er von der Bank kommen kann, und scheint sich allmählich an die Physis in der Bundesliga gewöhnt zu haben, was acht Rebounds (drei davon am offensiven Brett) unterstreichen. Seine Stärken von der Dreierlinie konnte er zwar nicht unter Beweis stellen (1/4), dafür mit guter Quote aus dem Zweierbereich (4/6).
NATE LINHART (13 / 29:16 /12): Fast so, als wäre er nie weg gewesen. Machte nach seinen ersten Punkten zum 12:12-Ausgleich (6.) eine starke Partie (6/9 Würfe) und engte in der Verteidigung die Kreise von Robertson ein. Nur die drei Ballverluste trübten etwas seine persönliche Statistik (drei Rebounds, vier Assists).
Joanic Grüttner Bacoul (0 / 1:13 / 0): Traf mit seiner einzigen Aktion völlig frei unter dem Korb nicht einmal den Ring. Böse Zungen würden behaupten, dass er sich das von Travis abgeschaut hat.
Stimmen zum Spiel
Raoul Korner (Trainer Bayreuth): Ich möchte meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen, wie sie sich in dieser schwierigen Phase langsam wieder herauskämpft. Wir haben vor dem Spiel die Rebounds als Schlüssel ausgemacht. Dass wir dann aber drei Viertel lang fast auf perfektem Level spielen, offensiv wie defensiv, freut mich sehr. Am Ende sind wir durch die kleine Aufstellung der Frankfurter ins Zögern geraten, konnten aber die wichtigen Plays machen. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, bewegen uns aber in eine vernünftige Richtung.
Sebastian Gleim (Trainer Frankfurt): Glückwunsch an Raoul und seine Mannschaft zum verdienten Sieg. Wir haben gut begonnen und einige Dinge umgesetzt, die wir uns vorgenommen haben. Bayreuth ist dann mit guten Wurfquoten zurück ins Spiel gekommen. Wir haben im Gegenzug keine Geduld gehabt und den Ball nicht mehr bewegt. Dafür haben wir heute die Fahrkarte kassiert. Ich habe keine Erklärung für dieses Spiel, denn die Vorbereitung und das Training in dieser Woche waren sehr gut.
Andreas Seiferth (Center Bayreuth): Wir haben zumindest drei Viertel genau das umgesetzt, was wir wollten, den Ball bewegt und verteidigt. Es ist keine einfache Halle, um zu gewinnen, aber es war ein überzeugender Sieg. Nach vier Niederlagen fällt eine große Last von den Schultern. Wir sind jetzt fast alle beisammen und stabiler. Ich hoffe, dass ich weitere Impulse geben kann.
Statistik
Frankfurt Skyliners: Hickey (3 Punkte / 22:38 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: -16), VARGAS (9 /31:37 / -4), FREUDENBERG (11 / 19:25 / 7), JONES (20 / 33:21 / -5), Schmidt, Waleskowski (0 / 1:57 / -3), McQuaid (3 / 7:32 / -5), KRATZER (8 / 25:23 / -9), ROBERTSON (15 / 34:40 / -11), Hines (3 / 19:56 / -20), Völler (2 / 3:31 / -4); Feldwurfquote: 25/63 (40 Prozent), davon 8/28 Dreier (29 Prozent): Freudenberg (3/5), Robertson (2/5), McQuaid (1/3), Vargas (1/4), Jones (1/5); Freiwürfe: 16/25 (64 Prozent); Rebounds: 21 defensiv, 13 offensiv (Kratzer 8/5, Hines 4/2); Assists: 12 (Hickey, Jones, Robertson je 3); Ballgewinne: 7; Ballverluste: 12 (Kratzer 5); Effektivität: 69 (Kratzer 15, Robertson 14, Jones 13).
Medi Bayreuth: Feldwurfquote: 30/58 (52 Prozent), davon 10/24 Dreier (42 Prozent): Woodard (4/7), Alford (2/5), Robinson (1/1), Linhart (1/2), Doreth (1/4), Bruinsma (1/4); Freiwürfe: 18/20 (90 Prozent); Rebounds: 30 defensiv, 7 offensiv (Bruinsma 5/3, Seiferth 5/0, Meisner 5/0); Assists: 18 (Linhart 4, Woodard 3, Doreth 3); Ballgewinne: 7; Ballverluste: 13 (Linhart 3); Effektivität: 110 (Woodard 29, Bruinsma 18, Linhart 15, Robinson 12, Seiferth 12).
SR: Matip, Krause, Oruzgani; Zuschauer: 3700.
Stationen: 9:2 (3.), 12:13 (7.), 16:25 (1. Viertel), 18:28 (11.), 18:33 (13.), 28:51 (20.), 31:51 (Halbzeit), 37:63 (24.), 43:70 (27.), 50:72 (29.), 52:77 (3. Viertel), 59:79 (31.), 59:83 (35.), 68:83 (37.), 74:85 (39.), 74:88 (Ende).