Schulsanitäter Mit Blaulicht auf dem Schulhof

Von Wolfgang Karl

PEGNITZ. Die Mitglieder des Schulsanitätsdienstes der Realschule Pegnitz bekommen Besuch von Ibrahim Yanik vom Arbeitersamariterbund (ASB) Coburg. Der freut sich über „schlaue Fragen“.

 
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Den Pegnitzer Schülern stellt Ibrahim Yanik ein gutes Zeugnis aus: „Sie sind sehr wissbegierig und gut dabei. Mir gefällt, dass sie sehr schlau fragen und in der Lage sind, Zusammenhänge herzustellen.“

So zum Beispiel mit der Frage nach der Einheit des Blutdrucks und dem Zusammenhang zu geläufigeren Druckeinheiten.

Gut dabei sind die Schüler der Realschule Pegnitz aber nicht nur, weil es deswegen keinen Unterricht gibt, sondern weil Yanik vom Arbeitersamariterbund (ASB) Coburg mit einem Rettungswagen auf den Schulhof gefahren ist. Dessen Geheimnisse erkunden die Schüler voller Eifer.

Defibrilator und Elektrokardiogramm

Ein Schultag mit Elektrokardiogramm, Defibrilator und Blaulicht. Schülerin Fabienne Kühlein: „Dass in so einem kleinen Kasten so viel drinsteckt, das ist schon beeindruckend.“

Lehrerin Monika Einhellig zeigt sich begeistert (siehe unten). Die Schüler dürfen selbst viel ausprobieren: Probeliegen auf der Trage, Blutdruckmessung, Sauerstoffmaske, das ganze Programm.

Yanik geht auf Nachfragen geduldig ein und weiß auf beinahe alles eine Antwort: „Fragt ruhig alles, was ihr wissen wollt.“


Cedric Saubert, 14 Jahre, Schüler: „Ich bin im Schulsanitätsdienst dabei. Dazu entschieden habe ich mich, weil mein Vater schon einmal einen Herzinfarkt gehabt hat. Sollte es nochmal soweit kommen, kann ich ihm am Ende vielleicht noch helfen. Es macht aber auch Spaß. Der Rettungswagen ist interessant, man bekommt etwas beigebracht. Am meisten hat mir am Wagen die Trage gefallen.“

Ibrahim Yanik, 24 Jahre, Rettungssanitäter: „Seit fünf Jahren bin ich jetzt in der Breitenausbildung tätig. Wir geben auch Erste-Hilfe-Kurse und auch da hat es sich schon angeboten, den Rettungswagen vorzustellen. Es ist eigentlich das Schönste an der ganzen Arbeit. Man löst immer wieder einen Aha-Effekt aus und nimmt dem Auto das Bedrohliche. Es ist auch das wichtigste Mittel, um Nachwuchs für die ehrenamtliche Arbeit zu finden.“

Monika Einhellig, 40 Jahre, Lehrerin: „Es ist genial. Da ist auch einiges für mich neu, obwohl ich selbst eine Erste-Hilfe-Ausbildung gemacht habe. Die Kinder haben sich unheimlich darauf gefreut: Sie haben die Aubildung mitgemacht und den Dienst und jetzt diesen Höhepunkt am Jahresende als Fortbildung. Das ist eine Motivation, dranzubleiben. Es werden aber auch die anderen Schüler angezogen, wenn da so ein Krankenwagen auf dem Schulhof steht“

Fabienne Kühlein, 16 Jahre, Schülerin: „Mich hat das Thema Medizin schon immer interessiert, meine Mutter ist Arzthelferin. Dadurch habe ich mich immer für Pflege interessiert. Sanitäterin beruflich wäre nichts für mich: Dafür halte ich mich nicht für belastbar genug. Der Wagen ist sicher für alle interessant, auch für Außenstehende, die gerade zufällig vorbeilaufen. Ich selbst bin sogar hier, obwohl ich heute schulfrei hatte.“

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