Um festzustellen, was der Wald braucht, wird alle drei Jahre durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein Gutachten erstellt. Das weist verschiedenen Stellen in der Region eine Farbe zu, die entsprechend einer Ampel funktioniert: Grün bedeutet, dass nichts geändert werden muss, bei Gelb muss über Veränderungen nachgedacht werden und wenn das Gutachten rot zeigt, muss die Abschussquote deutlich erhöht werden.
„Auf dem Sektor Wald ist viel los. Viele Leute wollen viele Dinge und haben viele Ideen“, erklärt Frank Pirner die Lage. Pirner ist Betriebsleiter bei den Bayerischen Staatsforsten in Pegnitz. Seine Förster sind es, die sich im Auftrag der Behörden den Zustand des Waldes genauer ansehen und diesen weitergeben. „Dass ein Reh mal an einer Pflanze knabbert, ist normal“, sagt Pirner. Wichtig sei das Maß.
Bei Wildschweinen verdoppeln?
Für einen gesunden Waldbetrieb brauche es angepasste Wildbestände, so Pirner: „Man kann da unmöglich nachzählen“, so der Forstbetriebsleiter. Das sei aber auch nicht der Punkt – wichtig sei, wie gut der Wald wachsen kann. „Laut Waldgesetz sollen wir dafür sorgen, dass der Wald ohne gesonderte Schutzmaßnahmen wächst.“
Mit dem Vegetationsgutachten, das zuletzt in diesem Jahr veröffentlicht wurde, ist Jägervertreter Inzelsberger zufrieden: „Die Wälder sind gut drauf im Moment.“ Bei vielen Aufgaben seien auch die Jäger selbst nicht gefragt. „Es gibt den Straßenverkehr und die täglichen Wildunfälle. Der Wolf tut dann sein Übriges.“
Auch FBG-Vorsitzender Werner Lautner ist mit dem Gutachten im Großen und Ganzen zufrieden, auch wenn er sagt: „Eine leichte Erhöhung der Abschüsse würde gerade der Fränkischen Schweiz ganz gut tun, aber eine Verdoppelung wäre einfach zu viel.“ Das beschränke sich aber vor allem auf das Rehwild, wie der Waldbesitzer sagt: „Bei Wildschweinen darf gerne doppelt geschossen werden.“