Telefonterror vom Ex-Freund
Stalker schreiben unaufhörlich SMS, üben Telefonterror aus, spionieren ihren Opfern nach. Und das sind zu 85 Prozent Frauen. "Wer so etwas nicht erlebt hat, kann es oft schwer nachvollziehen", sagt Ingrid Beck, Gründerin der Initiative "Gemeinsam gegen Stalking". Die Berlinerin war selbst Opfer eines Stalkers, den sie im Internet kennengelernt hatte. Sie verließ damals die Großstadt und zog nach Oberfranken. Den Prozess gegen den Mann gewann sie zwar. Dass der Täter nicht ins Gefängnis kam, sondern den Gerichtssaal mit einer Bewährungsstrafe verlassen hat, schockierte Ingrid Beck zutiefst. Deshalb gründete sie 2007 eine Anti-Stalking-Initiative, um andere Frauen zu helfen. Sie leidet seitdem an einer Autoimmunerkrankung und kann nicht mehr arbeiten. "Der Stalker hat meine Existenz zerstört", sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Das ging soweit, das sie daran dachte, ihr Leben selbst zu beenden. Die Täter haben oft wie ihre Opfer in ihrer Kindheit oder Jugend Gewalt erlebt. Stalker haben eine narzissistische Persönlichkeitsstörung und ertragen es nicht, von anderen abgewiesen zu werden.