Jetzt gerät Anas F. also auch aus den eigenen, muslimischen Reihen unter Druck. Er sei „leider bei vielen unbeliebt“, sagt ein Muslim aus Bayreuth. Er setze auch theologisch die falschen Akzente, sehe nur die Unterschiede zwischen den Religionen, nicht aber die Gemeinsamkeiten. Die Gläubigen, die in die Salafisten-Moschee in der Gabelsberger Straße gehen, setzen sich aus allen Schichten zusammen: Ärzte, Hochschullehrer, Sportler, Studenten, Flüchtlinge, Angestellte, Geschäftsleute, auch ihre Kinder bringen sie mit; sie engagieren sich in Vereinen oder Schulen. „Nicht jeder, der ein salafistisches Zentrum besucht, kann der salafistischen Szene zugerechnet werden“, heißt es beim Verfassungsschutz. Allerdings dürfte auch nicht jedem klar sein, dass er mit seiner Spende den Salafismus unterstütze. Man müsse sich erst die Personen anschauen, welche Funktionen sie innerhalb der Organisation hätten, wie sie sich über das Gebet und die Spende hinaus engagieren. Der Bayreuther Islamwissenschaftler Rüdiger Seesemann hält nach Gesprächen mit dem Imam das, was er predigt, für einen „apolitischen“ Salafismus, also ungefährlich.