Allerdings schweigen die Ermittler weiter, was die Brutalität des Verbrechens angeht oder die Motive, die dahinterstehen könnten. Inzwischen ist nach Informationen des Kuriers das familiäre Umfeld des Opfers überprüft. Ob es irgendwelche Hinweise gibt, darüber schweigen sie, „aus ermittlungstaktischen Gründen“.
Daniel W. wurde am Wochenende in seiner mittefränkischen Heimat beigesetzt, vor dem Friedhof stand ein Polizeiwagen. Der Computer-Fachmann hatte im Juli seine Ausbildung bei einer Bayreuther Firma beendet. Er galt im Kollegen- und Freundeskreis als „friedliebend“, „liebenswert“, „offen“ und freundlich. In seiner Schulzeit galt er als „sehr begabt“, jemand nennt ihn „einen feinen Kerl“. Einer, der „jedem Streit aus dem Weg ging“. Er stammte aus einem gläubigen Elternhaus, war musikalisch, sang im Kirchenchor. Sonntags war er noch im Gottesdienst, Mittwochnacht, auf dem Nachhauseweg, kurz vor Mitternacht, traf er auf seinen Mörder. Auf dem Fahhradweg zwischen zwischen der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße und der Fraunhoferstraße. Die Polizei sprach sofort von „massiver“ Gewalt, räumte später ein, dass ein Messer im Spiel war. Zwei Passanten fanden den entstellten Leichnam, der am gleichen Tag noch in die Rechtsmedizin nach Erlangen kam.
Seitdem herrscht, nicht nur bei den Bewohnern des Storchennests, Verunsicherung und teilweise Angst. „Wir verstehen, dass das Tötungsdelikt für Aufregung und Verunsicherung in der Bevölkerung sorgt“, sagt Polizeisprecher Metzler. In der Konsequenz wurden die Streifentätigkeit und Präsenz mit uniformierten und zivilen Kräften seit der Tatnacht im gesamten Stadtgebiet deutlich erhöht. Neben den oberfränkischen Einsatzkräften erhält die Polizei immer wieder weitere Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei. Wie lange dies gehen soll? „Die verstärkte Präsenz im Stadtgebiet wird bis auf weiteres beibehalten“, sagt Metzler.
Auch wenn viele Hinweise schon eingegangen sind, bittet das Polizeipräsidium weiter darum, dass Zeugen sich melden. Insbesondere was die Tatnacht und den Tatort angeht, seien Hinweise und Beobachtungen aus der Bevölkerung wichtig.
Zur Aufklärung des Tötungsdeliktes bitten die Ermittler nach wie vor um Hinweise von Zeugen, die in der Nacht zum Mittwoch oder womöglich auch schon weit vorher Wahrnehmungen gemacht haben, die im Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen in Verbindung stehen könnten. Das bei der Kripo Bayreuth eigens eingerichtete Hinweistelefon ist unter der Tel.-Nr. 0921/506-2444 erreichbar.