Beim fünften Mal ist alles nicht mehr so schlimm. Zum einen hat sich die Öffentlichkeit längst daran gewöhnt, dass die Schüler in Deutschland bei internationalen Schülerstudien nicht zur Spitze gehören. Zum anderen sind die Ergebnisse der neuen - fünften - Pisa-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) tatsächlich besser. Deutschland rangiert jetzt nicht mehr im unteren Mittelfeld. Als 2001 die erste Pisa-Studie vorgestellt wurde, erlebte die Bundesrepublik einen Schock. Darauf, dass die 15-Jährigen im Land der Dichter und Denker beim Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften weit unter dem OECD-Schnitt lagen, waren die wenigsten gefasst. Warnsignale waren ausgeblendet worden - etwa die Klagen von Betrieben, dass viele Schulabgänger schlecht läsen und rechneten und deshalb kaum in der Lage seien, eine Ausbildung zu absolvieren. Heute, zwölf Jahre später, sieht einiges besser aus. "Deutschland, Mexiko und die Türkei sind die einzigen Länder, in denen sich seit 2003 die Mathematikergebnisse und die Chancengerechtigkeit in der Bildung gleichermaßen verbessert haben", heißt es in der Studie. Besonders zwischen 2006 und 2009 habe sich etwas getan. Dass Deutschland nun über dem OECD-Durchschnitt liegt, ist vor allem auf Verbesserungen bei den schwächeren und benachteiligten Schülern zurückzuführen.