Die größte Differenz war beim 91:61 in der 32. Minute erreicht. Vier Minuten vor dem Ende durchbrach Julius Wolf dann bezeichnenderweise mit einem Dreier aus neun Metern mit Brett für Jena die 100-Punkte-Marke (102:76), ehe Marei noch etwas für Ergebniskosmetik sorgte.
Einzelkritik
JAMES ROBINSON (19 Punkte / 22:56 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: -1): Drehte nach schwachem Beginn im zweiten Viertel auf und brachte sein Team mit seinem Dreier kurz vor Ende der ersten Halbzeit auf zehn Zähler heran. Trotz seiner defensiven Probleme gegen die quirligen Bowlin und Mazeika einer der Bayreuther Lichtblicke.
John Cox (0 / 13:54 / -11): Unglücklicher Auftakt mit 0/3 Dreiern (alle drei relativ frei) in Hälfte eins. Danach nur noch sporadisch eingesetzt, war defensiv überfordert und leistete offensiv aus dem Feld (0/5) überhaupt keinen Beitrag.
NATE LINHART (6 / 23:55 / -14): Trug wieder viel Verantwortung und hatte somit auch enormen Anteil am hohen Rückstand bis zur Pause. Auch defensiv zunächst mit großen Problemen gegen Weaver, schaffte es später auch nicht, den heiß laufenden Jenkins zu stoppen. Aber zumindest mit soliden Statistiken (7 Rebounds, 4 Assists, kein Foul).
Bastian Doreth (5 / 21:48 / -4): Kam zu seinen ersten Zählern, als die Partie schon entschieden war. Konnte seinen bescheidenen Offensivbeitrag diesmal auch nicht mit aggressiver Defense kaschieren. Wirkte müde und ausgelaugt.
ANDREAS SEIFERTH (19 / 28:57 / -18): Hielt seine Mannschaft in der ersten Hälfte mit 15 Punkten und fünf Rebounds fast im Alleingang „am Leben“. War auch danach der Fels in der Brandung, rackerte bis zum Schluss. Seine herausragende Effizienz kam nicht von ungefähr. Ging als klarer Sieger aus den direkten Centerduellen hervor.
Steve Wachalski (16 / 23:57 / 7): Ganz solide Vorstellung des Team-Seniors. Die Schwächen in der Defense gegen Ugrai, Allen und Wolf, die auch er mitzuverantworten hatte, glich er mit einer starken Offensivvorstellung (4/7 Dreier) wieder aus.
Robin Amaize (10 / 17:02 / 0): Seine Energie verpuffte zunächst wirkungslos, wobei manche Aktion auch zu ungestüm war. Kam erst besser zur Geltung, als die Gastgeber ihre Defensive etwas lockerten. Erzielte deshalb alle seine zehn Punkte in Hälfte zwei.
DE’MON BROOKS (4/ 12:23 / -26): Bekam nach desolatem Start im zweiten Viertel überhaupt keine Spielzeit mehr und steuerte danach auch nur noch wenige Minuten und noch weniger Punkte bei. Wirkte saft- und kraftlos, was sich in der schwachen Verteidigung gegen die starken Thüringer Forwards besonders bemerkbar machte.
GABE YORK (3 / 24:14 / -16): Defensiv zunächst überfordert und in der Offensive wirkungslos mit 1/5 Dreiern in der ersten Hälfte. Das Wurfpech setzte sich auch im weiteren Verlauf der Partie fort. Ging mit dem Team und ohne erkennbare Gegenwehr unter.
Assem Marei (8 / 10:54 / -2): Stand klar im Schatten des starken Seiferth. Extrem mäßige Vorstellung unter den Körben bis zu seiner foulbedingten Auswechslung (4. Foul) im dritten Viertel. Betrieb im Schlussviertel noch etwas persönliche Statistikkorrektur mit sechs Punkten.
Stimmen zum Spiel
Raoul Korner (Trainer Bayreuth): „Glückwunsch an Björn und seine Mannschaft zu einem verdienten Sieg. Jena war extrem stark, hat sehr physisch gespielt, und wir waren extrem schwach. Insofern geht das Ergebnis vollkommen in Ordnung. Spieler, die uns in den letzten Spielen getragen haben, haben heute nicht ihre gewohnte Leistung zeigen können. Es hat heute nicht an der Einstellung gefehlt, sondern an der Energie. Ich möchte unser Spiel am Dienstag in Istanbul aber nicht dazu verwenden, um die großartige Jenaer Leistung heute zu schmälern.“
Björn Harmsen (Trainer Jena): „Wir haben mit der Intensität gespielt, die wir uns auch vorgenommen hatten. Nachträglich mein Glückwunsch zum Einzug von Raouls Mannschaft ins Viertelfinale der Champions League. Wir hatten sehr viel Zeit, um uns auf dieses Duell entsprechend vorzubereiten. Die Bayreuther hatten diese Vorbereitungszeit nicht oder nur eingeschränkt. Mir tut es leid, dass ich die Auszeit zum Ende noch genommen habe, aber ich hatte aus der Erfahrung des Hinspiels sehr viel Respekt vor der Mannschaft. Im letzten Spiel hatten sie uns am Ende noch einmal mit der Pressverteidigung in Bedrängnis gebracht. Das wollten wir heute vermeiden. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft, die heute eine tolle Leistung gezeigt hat.“
Julius Wolf (Spieler Jena): „Wir wussten um die Belastung der Bayreuther vor dem Hintergrund des schweren Spiels in Istanbul. Wir mussten eigentlich nur unsere Energie aufs Feld bringen. Das ist uns sehr gut gelungen, sechs Spieler haben zweistellig gescort, im dritten Viertel hat uns Julius Jenkins den Lift nach oben gegeben.“
Statistik
Science City Jena
Mazeika (7 Punkte / 17:37 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: -1), UGRAI (10 / 18:51 / 33), Reyes-Napoles (0 / 4:14/ 2), Clay (7 / 6:55/ -4), JENKINS (25 / 26:13 /26), BOWLIN (14 / 22:23 / 18), ALLEN (12 / 23:40 / 9), Wolf (14 / 19:19/ -8), McElroy (6 / 24:18 /3), WEAVER (12 / 25:15/ 3), Heber (0 / 0:23 / 0), Mackeldanz (0 / 10:52 /4); Feldwurfquote: 40/68 (59 Prozent), davon 14/26 Dreier (54 Prozent): Jenkins (7/9), Bowlin (3/4), Wolf (3/4), Mazeika (1/1); Freiwürfe: 13/16 (81 Prozent); Rebounds: 21 defensiv, 7 offensiv (Wolf 3/2); Ballgewinne: 9; Ballverluste: 8 (Bowlin 3); Assists: 27 (Weaver 6, Bowlin 5); Effektivität: 135 (Jenkins 24, Bowlin 17, Wolf 17).
Medi Bayreuth
Feldwurfquote: 29/61 (48 Prozent), davon 8/29 Dreier (28 Prozent): Wachalski (4/7), Robinson (2/5), Doreth (1/2), York (1/8); Freiwürfe: 24/25 (96 Prozent); Rebounds: 22 defensiv, 9 offensiv (Seiferth 6/3, Linhart 7/0); Ballgewinne: 6 (Robinson 2); Ballverluste: 14(Doreth 5); Assists: 15 (Linhart 4); Effektivität: 96 (Seiferth 27, Robinson 17, Wachalski 16).
SR: Panther, Barth, Bänsch;
Zuschauer: 2234.
Stationen: 12:4 (5.), 22:7 (9.), 26:7 (1. Viertel), 31;9 (12.), 41:27 (17.), 46:34 (18.), 53:43 (Halbzeit), 61:43 (23.), 67:50 (25.), 77:53 (28.) 84:59 (3. Viertel), 91:61 (32.), 102:76 (37.), 107:90 (Ende).