Kulturfreunde im Schongang

Das Konzert des Georgischen Kammerorchester Ingolstadt mit der Solistin Aurelia Shimkus könnte das für längere Zeit letzte der Kulturfreunde in der Stadthalle gewesen sein. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Kulturfreunde werden abspecken. Und: Sie werden reisen. Wie der Vorsitzende Wilfried Laudel bei der Mitgliederversammlung berichtete, werde man sich für die nächsten Saison ganz auf Kammermusik konzentrieren und zweimal zu einem Konzert nach Bamberg fahren.

 
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Zu diesem Programm sehen sich die Kulturfreunde wegen der Situation in der Stadthalle, ihrer Hauptspielstätte, gezwungen. Nach den ursprünglichen Planungen hätte die Stadthalle längst schon für Sanierungs- und Umbauarbeiten geschlossen sein sollen. Die Tatsache, dass die Arbeiten wegen der anhaltenden Diskussionen immer noch nicht begonnen haben, hilft den Kulturfreunden nichts. Denn sie müssen ihre Orchester mit großem Vorlauf einladen. Deswegen hatte es schon in der vergangenen Spielzeit symphonische Konzerte nur noch in der ersten Saisonhälfte gegeben.

Die Lage der Kulturfreunde sei schwierig, sagte Laudel, vor allem wegen der Ablehnung der Rotmainhalle als Ersatzspielstätte im Bürgerentscheid im März. Die Spielstätten-Frage habe die Vorstandschaft „enorm beschäftigt“, sagte Laudel. „Und noch immer herrscht keine Klarheit.“ Weil, so Laudel, „durch die Entscheidungen in der Stadt und den dadurch initiierten Bürgerbegehren neue Situationen und neue Unklarheiten entstehen“. Der Schongang der Kulturfreunde wirkt da sinnvoll. Zumal niemand auf den Ausgang des Bürgerentscheids am Sonntag wetten will. Da stimmen die Bayreuther über die sogenannte große Lösung für die Stadthalle ab, die künftig nicht nur über eine gute Akustik verfügen, sondern auch für viele weitere Zwecke nutzbar gemacht werden soll. Lehnen die Bayreuther die Lösung ab, könnte die Halle erstmal weiter genutzt werden. Für die Kulturfreunde und ihre Planungen kommt diese Entscheidung allemal zu spät. ⋌we

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