Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, geht nicht davon aus, dass sich die Dauer der Schwangerschaften durch den Klimawandel allgemein verkürzen wird. Die Menschen passten sich an dauerhaft höhere Temperaturen an, sagte der in Hannover niedergelassene Frauenarzt. Der Einfluss von Wärme auf das Ende der Schwangerschaft sei schon lange bekannt: "Ist der errechnete Geburtstermin bereits überschritten, nutzen manche Schwangere auch die heiße Badewanne, um den Wehenbeginn und den Geburtseintritt zu beschleunigen."
Für Michael Abou-Dakn von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in Berlin sind die Ergebnisse der umfangreichen Studie nicht erstaunlich. Der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie am Berliner St. Joseph Krankenhaus betonte, dass Hitze Schwangere sehr belaste. Dennoch erwartet auch er nicht, dass der Klimawandel Schwangerschaften dauerhaft negativ beeinflusst: "Der Mensch ist sehr anpassungsfähig."