Investoren stehen Schlange Viele wollen Luxus-Hotel neben Lohengrin-Therme

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BAYREUTH - Ein Luxus-Hotel neben der Lohengrin-Therme: Die Stadt Bayreuth und die Stadtwerke halten weiter an diesem Plan fest. Mögliche Investoren gibt es einige.

 
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Schon seit mehr als fünf Jahren gibt es die Idee, die notorisch defizitäre Lohengrin-Therme aufzuhübschen (der Kurier berichtete). Im Gespräch ist ein Kur- und Spa-Hotel, eine Ferienhaussiedlung, ein Seminarhotel oder ein Trainingszentrum. Schon länger ist sich Stadtwerke-Chef Bayer sicher: „Wir werden eine größere Anzahl Interessenten sehen.“ Denn „was in Weißenstadt geht, sollte in Bayreuth doch wohl auch möglich sein".

Und er sollte recht haben. Erst jüngst war eine Abordnung von Stadträten und der Stadtwerke zu einer Besichtigung des Vier-Sterne-Hotels König Albert in Bad Elster. 108 Zimmer hat es, 240 Betten, alle mit Balkon, Tagungsräume, Restaurant, Bar. „Die Investoren haben rund 16,5 Millionen Euro in das Hotelprojekt investiert und beschäftigen 84 Mitarbeiter, etwa 50 Vollzeitarbeitsplätze. Die Auslastung des Hauses ist überdurchschnittlich, im dritten Jahr mehr als 75 Prozent“, sagt Gert-Dieter Meier, DU-Stadtrat, der beim Besichtigungstermin dabei war. Das Konzept scheine anzukommen, dafür spreche eine über 97-prozentige Weiterempfehlungsrate. Und das Hotel König Albert rangiere bei der Beliebtheit „auf einen hervorragenden neunten Platz unter den insgesamt 3571 Hotels in Sachsen“.

Nach den Worten von Bertram Mayer, Mehrheitsgesellschafter des Hotels in Bad Elster und Mitgesellschafter der SHR-Gruppe, hat sich die Gruppe auf die Bayreuther Investorenausschreibung beworben, weil sie große Stücke auf den Standort Bayreuth halte. Nach einer ersten Ideenskizze könnte sich Mayer nahe der Therme ein hochwertiges, direkt an die Therme angebundenes Urlaubs- und Gesundheitshotel im Bereich Vier Sterne superior mit bis zu 130 Zimmern vorstellen. Rechnet er dann die Gastronomiebereiche etc. hinzu, käme man wohl schnell auf ein Investitionsvolumen von 18 bis 20 Millionen Euro, so Mayer vor der Bayreuther Delegation.

Doch Jan Koch, Pressesprecher der Bayreuther Stadtwerke, dämpft Hoffnungen auf ein baldiges Luxus-Hotel neben der Therme. „Wir sind in einem Frühstadium des Interessensbekundungsverfahren“, also haben die Verhandlungen noch gar nicht richtig begonnen. Und die österreichische Gruppe Servus Hotels und Restaurant (SHR), zu der das König Albert gehört, „sind nicht die einzigen, mit denen gesprochen wird“, sagt Koch. Ob er etwas zu anderen Interessenten verraten kann? „Nein.“ Auch nicht, ob es größere sind. „Es wird mit mehreren gesprochen.“ Allerdings betont er, dass die Stadtwerke froh seien, „dass das Thema Hotel auf fruchtbaren Boden fällt“. Man sei daran interessiert, „dass es Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Therme gibt“. Auch mit der Deutschen Rentenversicherung (DRV), die dort eine neue Rehaklinik bauen wird. Den Stadtwerken gehe es um eine „Aufwertung des Thermen-Umfelds“. Auch zu einem zeitlichen Korridor schweigt Koch. Planungen und ein eventueller Baubeginn hänge „davon ab, was die Bedürfnisse der Stadt und möglicher Interessenten sind“. Er empfiehlt, sich „die nötige Zeit zu lassen“. Aber er betont auch, „dass die Stadtwerke Bayreuth daran interessiert sind, möglichst schnell einen Player zu bekommen, der der Therme guttut.“

Auch bei der DRV freut man sich „auf die Synergie-Effekte“, wenn ein großes Hotel in direkter Nähe der geplanten Reha-Klinik steht, sagt Pressesprecherin Sandra Skrzypale. An den Plänen für diese Klinik hat sich nichts geändert. Baubeginn soll im nächsten Jahr sein, die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Im Moment werde ein „Raumkonzept“ für außen und innen erstellt. Also wie die Zimmer aufgeteilt sind und wie das Umfeld aussieht.

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