Sie sind bei der Entstehung unseres Sonnensystems übrig gebliebene Brocken, die noch heute täglich Tonne um Tonne in die Erdatmosphäre rasen und als Sternschnuppen am Nachthimmel verglühen.
Asteroiden aus der Dunkelheit und den unendlichen Weiten des Weltalls sind potenzielle Killer für alles Leben auf der Erde. Schon ab einigen Metern Größe können sie immense Schäden anrichten.
Können Asteroiden der Menschheit gefährlich werden?
„Es gibt mehrmals die Woche einen Alarm, dass etwas die Möglichkeit hat, einzuschlagen“, sagt der Chef-Koordinator für die Asteroidenabwehr bei der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Richard Moissl. Aber: „Das Frühwarnsystem ist nicht öffentlich, weil es sehr viele Falschalarmierungen rausgibt.“ Diese entstünden unter anderem durch Messfehler. Dennoch werde jeder Alarm geprüft.
Unlängst gab es eine Warnung zum Asteroiden 2023 DW mit einem Durchmesser von rund 50 Metern mit einer Einschlagswahrscheinlichkeit im Jahr 2046.
Wie viele erdnahe Asteroiden gibt es?
Am Anfang gibt es Richard Moissl zufolge, der mit seinem Team in Frascati bei Rom arbeitet, immer große Unsicherheiten, wie sich die Bahn eines solchen kosmischen Brockens entwickelt. Im Fall etwa des Asteroiden 2023 DW, der am 26. Februar 2023 entdeckt wurde, gab es ein Fehlalarm. „Der wird an einem Valentinstag, am 14. Februar 2046, in knapp 4,3 Millionen Kilometern vorbeifliegen.“
Zurzeit seien rund 1,3 Millionen Asteroiden bekannt, erklärt Moissl. Gut 32 000 davon seien sogenannte erdnahe Objekte, von denen über 1000 wegen einer Einschlagsmöglichkeit auf einer Risikoliste geführt würden.
Grund zur Besorgnis besteht dem Asteroidenexperten Detlef Koschny von der Technischen Universität München aber nicht. Aktuell gebe es keine direkte Bedrohung. „Wir können also beruhigt schlafen gehen.“
Info: Abwehr von Asteroiden
Kinetischer Impakt
Sollte ein Asteroid Kurs auf die Erde nehmen, gibt es nur zwei Möglichkeiten: ablenken oder zerstören. Es gibt einige Vorschläge – von Sonnenspiegeln bis zu Wasserstoffbomben. Technisch oder finanziell umsetzbar sind die meisten davon allerdings nicht. Realistischer ist der Einsatz von Einschlagprojektilen zur Bahnablenkung. Kinetischer Impakt heißen solche Objekte, die einem Asteroiden auf dem Weg zur Erde aktiv in den Weg gesetzt werden sollen. Die gemeinsame „Aida“-Mission von der europäischen Raumfahrtbehörde Esa und ihres US-Pendants Nasa, die der Asteroidenabwehr gilt, soll hierüber Erkenntnisse bringen.
Raumsonde Dart
Beim Schutz vor Himmelskörpern sind die Weltraumbehörden im Oktober 2022 einen deutlichen Schritt vorangekommen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa schoss die Raumsonde Dart in einen Brocken des Doppel-Asteroiden Dimorphos und veränderte seine Laufbahn. Mit so einem kinetischen Impakt könnten künftig auch Gefahren für die Erde aus dem All abgewendet werden.