Für den Gastronomen hat der Ort Potenzial Sanspareil: Andreas Opel führt Schlosscafé

Von Sonny Adam
Mit Windbeuteln zu neuen Ufern: Andreas Opel aus Glashütten hat nun auch das Schlosscafé in Sanspareil übernommen. Foto: Sonny Adam Foto: red

Andreas Opel (36) kennt Sanspareil von Kindesbeinen an. Jetzt hat er das Schlosscafé übernommen – aber auch den Freibadkiosk in Kulmbach. Der 36-jährige Gastronom fürchtet sich nicht vor dem Spagat – außerdem führt er zudem noch die Freibadkioske in Waischenfeld und Hollfeld. Im Gegenteil: Andreas Opel hat noch viele weitere Pläne und eine Vision für das legendäre Oktoberfest in München.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, an dem man das Vogelzwitschern morgens mehr genießen kann als auf der Terrasse des Schlosscafés“, schwärmt Andreas Opel. 140 Sitzplätze gibt es im Außenbereich des Schlosscafés, 40 weitere Sitzplätze drinnen. „Für mich war das Schlosscafé ein Herzensobjekt“, schwärmt Andreas Opel aus Glashütten und ist überglücklich, dass sein Traum vom eigenen Café in Sanspareil wahr geworden ist.

Opel kennt sich aus in der Gastronomie, denn seine Familie betreibt schon seit 150 Jahren in Glashütten einen großen Landgasthof. „Ich habe drei Geschwister, alle sind in der Gastronomie. Aber ich wollte das nie – deshalb habe ich meinen Handelsfachwirt gemacht“, erzählt er. Dann war er jahrelang Vertriebsleiter für Lindt-Schokolade, war für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständig. Er war immer unterwegs, ein Businessman, sehr erfolgreich. Und als dann seine Tochter auf die Welt kam, wollte er nicht mehr wochenlang weg sein. „Ich wollte meine Tochter erleben, nicht über Skype“, sagt Opel. Er kündigte seinen lukrativen Job und macht stieg in das Gastronomiegewerbe ein.

In drei Freibädern Kioske

Seit fünf Jahren betreibt er den Freibadkiosk in Waischenfeld, seit vier Jahren zudem den Freibadkiosk in Hollfeld und seit dieser Saison auch den Freibadkiosk in Kulmbach. Aber das Schlosscafé ist für Opel etwas Besonderes. „Hier habe ich doch schon als Kind gespielt“, sagt er. Seine Mutter stammt aus Großenhül – und er kennt das Felsenlabyrinth, den morgenländischen Bau und die ganze Gegend in- und auswendig.

„Für mich ist dieser Ort hier ein schlafender Riese. Selbst in Bayreuth kennen viele Sanspareil nicht richtig. Aber dieser Ort hat Potenzial. „Während das Landesgartenschaugelände künstlich kreiert ist, ist das hier eine Naturlandschaft, die man einfach gesehen haben muss“, sagt Opel. „Wenn Steven Spielberg diesen Ort gekannt hätte, gäbe es sicher einen Film über Sanspareil“, ist Opel überzeugt.

Windbeutel im Barock-Garten

Für das Schlosscafé Sanspareil hat er sich auch schon eine Besonderheit ausgedacht. Er hat das Schlosscafé in „Andy’s Schlosscafé“ umbenannt – und seine Spezialität sind Windbeutel. „Auf die Idee kam ich eigentlich, weil ich mich noch heute gerne daran erinnere, dass wir früher immer in die Fränkische Schweiz gefahren sind, um Windbeutel zu essen. Aber inzwischen gibt es nirgendwo mehr Windbeutel – außer bei mir“, sagt Opel und kredenzt auch eine seiner Spezialitäten. Die Windbeutel werden von der Mutter größtenteils selbst gebacken und „à la minute“ gefüllt: Mit frischer Sahne, mit Früchten, mit Eis.

Für die Landesgartenschau wird es einen eigenen Windbeutel geben: mit frischen Früchten, mit oder ohne Eis, mit Sahne. „Und einen Windbeutel-Rabattflyer hab ich auch schon gemacht“, erzählt Opel. Dass er den Spagat zwischen dem Schlosscafé, in dem er selber oder seine Mutter präsent sind, und den Freibadkiosken schafft, daran hat der Gastronom keinen Zweifel.

Traum vom fränkischen Zelt beim Oktoberfest

„Ich möchte auch bei den Kiosken einiges anders machen als andere. Ich möchte einen Kiosk 2.0 erfinden, mit regionalen Spezialitäten, mit guter Qualität, mit heimischen Produkten und frischen Sachen“, so Opel. Und deshalb gibt es in seinen Kiosken auch Riesen-Currywürste und heimische Wienerle. Auch im Schlosscafé kredenzt er seinen Gästen nicht nur Windbeutel, sondern auch Kuchen und Torten. Für Leute, die lieber etwas Deftiges mögen, tischt er fränkische Tapas auf – Brotzeiten, zum selbst zusammenstellen. Und Flammkuchen nach französischem Vorbild kommen außerdem auf den Tisch – stilecht auf Holzbrett serviert, im echten Flammkuchenofen gemacht. Und irgendwann einmal möchte er – gemeinsam mit Konrad Krug, dem bekannten Brauer und Gastronomen – ein Franken-Zelt auf dem Münchner Oktoberfest haben. „Das ist meine Vision: Und in dem Franken-Zelt gibt es dann fränkisches Bier der Krug-Bräu und Schäufele – das wäre schön.“

Andreas Opel hat jahrelang in der Jungen Union im Landkreis Bayreuth Politik gemacht. Bis ihn die Aussagen von Ministerpräsident Horst Seehofer störten.

Nach der Bürgermeisterwahl in Creußen, bei der CSU-Kandidat Harald Mild unterlag, hielt sich Andreas Opel nicht mit Kritik am Kreisvorstand und Hartmut Koschyk zurück.

Bilder