Das sagt Peter Schmidt: Annecy und Bayreuth seien "wie eine große Familie". Den Grundstein dafür hätte neben vielen anderen Oskar Sauer gelegt, der zwölf Jahre lang die deutsch-französische Gesellschaft führte. "Ohne ihn gäbe es die deutsch-französische Gesellschaft nicht. Wer weiß, ob wir heute überhaupt hier stehen würden" - um die Partnerschaft der Städte zu feiern. Wie Rigaut sagt Schmidt, man dürfe sich nicht auf Erfolgen ausruhen. "Die Partnerschaft muss immer wieder belebt werden." Das funktioniere am besten, wenn beide Partner die Sprache des anderen sprechen. "Ein eindeutiger Appell, den Sprachen des deutsch-französischen Tandems mehr Aufmerksamkeit zu schenken", sagt Schmidt.
Das sagt Philippe Etienne: Der deutsche Botschafter Frankreichs nennt die Jumelage eine "besondere Partnerschaft zweier Juwelen, deren Anfang keine Selbstverständlichkeit war aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung im 20. Jahrhundert und der Tragödien der Geschichte". Die Basis für die Partnerschaft und den Austausch auf vielen Ebenen sei der "starke politische Wille zu Aussöhnung und Frieden" der beiden Länder gewesen, sagt Etienne.
Partnerschaft eine Ausnahmeerscheinung
Unter den vielen hundert Städtepartnerschaften sei die zwischen Bayreuth und Annecy "eine der erfolgreichsten", sagt Etienne. Als "Diplomat, der sich Sorgen um Europa macht", empfinde er Dankbarkeit für die Arbeit in Partnerschaften wie der der beiden Städte, "weil sie ein grundsätzlicher Aspekt des europäischen Aufbaus sind". Denn Frankreich und Deutschland hätten "eine tragende Rolle, um beispielsweise den Schengen-Raum zu retten". Aber auch um Europa in den Krisen zu stützen.