Einladung abgesagt
Als unglücklich bezeichnet CWU-Gemeinderat Thomas Nägel die Einladung. „Es gibt so viele Ehrenamtliche im Ahorntal, die schon seit vielen Jahren aktiv sind, da wurde noch nie etwas gemacht“, sagt er. Es sei so, wie es jetzt läuft, einfach die falsche Reihenfolge. Er selber hat auch eine Einladung zu dem Essen bekommen, weil die CWU sich am Ferienprogramm mit einer Bachmuschelwanderung beteiligt hatte. „Ich habe aber abgesagt, weil ich dafür bin, erst mal die langjährigen Ehrenamtlichen zu würdigen“, sagt Nägel.
Ahorntaler Ehrennadel
Das Ehrenamt wurde in der Vergangenheit stiefmütterlich behandelt, wurde als selbstverständlich hingenommen“, erwidert Florian Questel auf die Vorwürfe. Das Ferienprogramm, das ja erstmalig stattgefunden habe, sei ein Erfolg wegen des Engagements einzelner Personen gewesen. „Und weil es das erste Mal war, habe ich diese Einladung einmalig ausgesprochen“, betont er.
Wie wichtig das Ehrenamt sei und wie oft es nicht geschätzt würde, habe er selber erfahren. „Meine Forderung war mal, dass wir Mitarbeiter auf einem Zeltlager wenigstens die Getränke umsonst erhalten. Das wurde von der Kirchenverwaltung abgelehnt und mir wurde gedroht, sollte ich das weiter verfolgen, würde ich von dem Zeltlager ausgeschlossen werden. Seit diesem Zeitpunkt, war für mich klar, das Ehrenamt ist kein Ehrenamt, sondern man nutzt sehr oft das soziale Engagement und die Gutmütigkeit der Leute einfach aus“, schreibt er in seiner Antwort an Marcel Dielesen.
Außerdem habe er ihm schon persönlich mitgeteilt, dass es im Frühjahr 2020 eine große Veranstaltung geben werde, in der speziell das ehrenamtliche Engagement gewürdigt wird. Idee sei auch eine „Ahorntaler Ehrennadel“, die der Landrat übergebe. „Dazu soll es einen Empfang in der Mehrzweckhalle geben“, so Questel.
Hoher Stellenwert
Grundsätzlich finde er es schade, wegen der Einladung jetzt so angegriffen zu werden. „Wir sind da wirklich einer Meinung, dass der unbezahlte Arbeitseinsatz einen besonderen und hohen Stellenwert hat. Nicht nur in der Gemeinde, sondern weit darüber hinaus“, schreibt der Bürgermeister in seiner Antwort. Allerdings erkenne er auch, dass, wie man es macht, es immer falsch macht. Irgendwo gebe es immer wieder jemanden, der sich übergangen und nicht beachtet fühlt. Aber irgendwo müsse man anfangen und das habe er jetzt getan. „Ich jedenfalls lasse mich nicht entmutigen, denn ich glaube, dass der von mir eingeschlagene Weg ein guter ist“, so Questel.