Creußen: Schwierige Tor-Durchfahrt

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Die Durchfahrt durch das Hintere Tor in Creußen ist gefährlich, vor allem, wenn es Gegenverkehr gibt. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Es ist ein Wahrzeichen der Stadt, ein Zugang zur Altstadt von einer Seite - das Hintere Tor. Aber es macht Autofahrern, Fußgängern und Radlern auch viele Schwierigkeiten, vor allem wenn sich mehrere dort begegnen. In seiner jüngsten Sitzung machte sich der Bauausschuss von der Situation vor Ort ein Bild.

 
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„Das ist ein komplexes Thema“, sagt der Haager Bürgermeister Robert Pensel (CSU), der sich als ehemaliger Polizeibeamter ausführlich mit der Problematik befasst hat. Die vorgeschriebene Fahrbahnbreite ist 3,05 Meter, am Hinteren Tor beträgt sie aber nur 2,89 Meter. Der Torbogen beginnt ab einer Höhe von 2,06 Meter. Dadurch, dass die Durchfahrt einen leichten Knick hat, reduziert sich die mögliche Durchfahrtshöhe auf 1,70 Meter, erklärt er dem Gremium. „Da wird es eng, wenn noch Fußgänger oder Radfahrer gleichzeitig das Tor passieren wollen“, so Pensel. Es gibt keine Ausweichmöglichkeit in dem Fall. Fährt man von der Bundesstraße aus auf das Tor zu, weist ein Verkehrsschild darauf hin, dass die Autofahrer, die von der Altstadt kommen, Vorfahrt haben. Schlecht für einen Lastwagen, der den Weg gewählt hat, denn er hat keine Wendemöglichkeit und wird an der Einfahrt von der Bundesstraße auch nicht darauf hingewiesen.

Mehrere Lösungen sind möglich

Nun hat die Stadt mehrere Möglichkeiten, die Situation zu entschärfen, so Pensel. Eine ideale Lösung sei nicht dabei, Kritiker werde es immer geben, sagt er. Entweder dürfen nur Autos oder nur Fußgänger und Radfahrer das Tor passieren, für den jeweils anderen ist es gesperrt. Oder die Straße wird als Einbahnstraße ausgewiesen oder komplett gesperrt. Außerdem müsse es rechtzeitig ein Hinweisschild für den Fernverkehr geben, dass vor dem Tor keine Wendemöglichkeit besteht. „Sollte tatsächlich etwas passieren, kann die Kommune dafür haftbar gemacht werden“, macht er deutlich. Die von Willibald König-Zeußel vorgeschlagene Lösung, eine Einbahnstraße von der Altstadt her auszuweisen, den Anliegern aber in der Gegenrichtung eine Zufahrt zu ermöglichen, wies Pensel als nicht machbar zurück. „Je mehr Verkehrszeichen aufgestellt werden, desto verwirrender wird die Situation“, fasste er zusammen. Außerdem gab er zu bedenken, dass am Tor selber keine Schilder angebracht werden dürfen, ohne dass vorher mit der Denkmalschutzbehörde gesprochen wurde. Pensel hält es für die beste Möglichkeit, den Autoverkehr ganz raus zu lassen und nur Fußgänger und Radfahrer zuzulassen. So werde es in Bayreuth beispielsweise auch gemacht, hat er erfragt.

Rettungswagen kommt nicht durch

Sollte das Tor für den Autoverkehr gesperrt werden, fürchtet das Gremium den Unmut der Anlieger der Altstadt. Hans-Rüdiger Bär (SPD) gab noch zu bedenken, dass auch kein Rettungswagen das Tor von der Bundesstraße aus passieren kann.

„Das ist ein diffiziles Problem“, so Bürgermeister Martin Dannhäußer (ÜWG-FW), der daran erinnerte, dass das Tor vor Jahren schon einmal gesperrt war. Man will nun die verschiedenen Lösungsvarianten aufzeigen und noch nicht gleich einen Beschluss fassen. „Wir müssen das geringste Übel wählen“, sagte Egbert Wölfel (CSU), der sich gegen eine Komplettsperrung aussprach. „Da steigen uns die Bürger aufs Dach“, sagte er.

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