Bürgerinitiative Stadthalle übergibt Wahlamt 4259 Unterschriften Stadthalle: Unterschriften komplett

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Horst Mader, Wiedukind Langenmaier, Bernd Abele, Reiner Jobst und Bernd Richter (von links) blättern durch den Unterschriftenordner der Bürgerinitiatve Stadthalle. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Sie haben den Sack zugemacht: Die Bürgerinitiative Stadthalle hat am Freitag bis mittags Unterschriften gesammelt, "weil es grad so gut lief", wie Sprecher Bernd Abele sagt. Um 12.30 Uhr wechselte der blaue Aktenordner mit 296 Listen und 4259 Unterschriften den Besitzer. Abele und drei seiner Mitstreiter haben die Listen an den Leiter des Einwohner- und Wahlamtes, Horst Mader, übergeben.  

 
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An 31 Tagen haben Abele, Bernd Richter, Wiedukind Langenmaier und Reiner Jobst dem Wetter getrotzt, haben an ihrem Stand in der Innenstadt Bürger angesprochen, sind von Haus zu Haus gegangen und haben Unterschriften zusammengetragen, die jetzt reichen sollen, um einen Bürgerentscheid zum Stadthallen-Thema zu erreichen. 3550 Unterschriften müssen sie erreichen. "In etwa, denn wir machen eine aktuelle Einwohnererhebung. Und im Vergleich zu den anderen Bürgerbegehren werden sie rund 70 Unterschriften mehr brauchen", sagt Horst Mader. Denn im November habe Bayreuth rund 1500 Einwohner hinzubekommen. "Studenten, die sich hier gemeldet haben. Und die erst nach zwei Monaten als Wahlberechtigte gelten."

Mindestens 3880 gültige Unterschriften

Die Bürgerinitiative geht davon aus, dass sie dennoch diese erste Hürde der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens nimmt: "Wir haben schon einmal gezählt und gehen intern von mindestens 3880 gültigen Unterschriften aus", sagt Bernd Richter. "Wir sind sicher, dass wir es schaffen." Und Abele ergänzt: "Es war kalt, es hat uns gefordert. Aber es hat sich gelohnt." Wobei Abele betont, dass die Unterschriftensammlung kein Selbstzweck ist. "Wir machen das für die Bürger. Wir wollen erreichen, dass die Stadthalle günstiger als derzeit geplant saniert wird. Dass die Bauzeit verkürzt wird, dass die Halle den Kulturschaffenden schneller wieder zur Verfügung steht." Zudem sei es der Bürgerinitiative wichtig, dass die Stadthalle, deren Sanierungskosten aktuell auf 54 Millionen Euro geschätzt werden, in einem Maß saniert werde, "die dem Bayreuther Bürger nahe kommt und die Zukunft hat", sagt Abele. 

Sie wollen eine sinnvolle Sanierung

Eine "sinnvolle Sanierung", wie Richter es auf Nachfrage nennt, beinhalte eine Verbesserung der Akustik, neue Möbel, eine verbesserte Sicht von den oberen Rängen des Großen Hauses auf die Bühne. Damit sei auch klar: Mit einer Grundsanierung, die etwa 14 Millionen Euro kosten werde, könne es nicht getan sein. "Mit 30 Millionen Euro aber könnte man schon sehr viel erreichen", sagt Richter. Die Bürgerinitiative vermisst auch verbindliche Informationen. Zum Beispiel die, welchen Kulturbedarf Bayreuth tatsächlich hat. Und wie ein "verbindliches und tragfähiges Nutzungskonzept für die Stadthalle aussieht". 

Zwei Wochen zum Prüfen

Wie Mader sagt, werde das Einwohner- und Wahlamt die Unterschriften prüfen. Jede Unterschrift einzeln. "Drei bis vier Leute werden eineinhalb bis zwei Wochen damit beschäftigt sein." Sollten Unterschriften fehlen, könnte die Bürgerinitiative sogar nachlegen. Innerhalb eines Monats wird das Ergebnis dem Stadtrat vorgelegt, der über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids entscheidet. Dass der Bürgerentscheid zur Stadthalle mit den beiden anderen Bürgerentscheiden zusammengelegt wird, gilt als unwahrscheinlich. "Dazu müssten die beiden anderen Bürgerinitiativen bereit sein, nach hinten zu verschieben. Die Bereitschaft ist nicht da, das haben wir angefragt."

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