Bayreuther bei der Klimakonferenz

Von Norbert Heimbeck
Bayreuther Studenten als Beobachter bei der 23. Klimaschutzkonferenz 2017 in Bonn. Das Bild zeigt Farina Hoffmann, Patrick José von Jeetze und Katharina Funk (v.l.) vom Organisationsteam. Foot: Anna-Lena Hendel Foto: red

Sie freut sich darauf, wichtige Leute zu treffen, aber mit Donald Trump würde sie „nicht unbedingt“ sprechen wollen. Katharina Funk ist eine von 38 Bayreuther Studenten, die ab Montag an der 23. UN-Klimakonferenz in Bonn teilnehmen. Die jungen Leute haben dort Beobachter-Status, das heißt, sie dürfen sich zu Wort melden, wenn die Offiziellen ihre Reden gehalten haben.

 
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Bei etwa 25.000 erwarteten Regierungsvertretern und nicht staatlichen Akteuren, die während der kommenden zwei Wochen in Bonn erwartet werden, wollen die Bayreuther Werbung für ihre Universität und ihren Studiengang Global Change Ecology machen, sagt Katharina Funk. Aber mindestens ebenso wichtig ist für sie die Chance, Wissenschaftler, Politiker und Aktivisten kennen zu lernen.

US-Austieg ist ärgerlich

Die 23. Klimakonferenz dient auch als zweites Treffen der Staaten, die 2015 die Pariser Verträge unterzeichnet haben. Nun sollen konkrete Schritte für die Umsetzung des Abkommens festgelegt werden. Es sei durchaus frustrierend zu sehen, wie lange es dauert, ehe konkrete Maßnahmen greifen, sagt Funk: „Und Dinge wie der Ausstieg der USA aus dem Abkommen sind besonders ärgerlich“. Wenn man aber sehe, dass das Thema viele Menschen bewege und es weltweiten Widerstand gegen Donald Trumps Ausstiegsankündigung gegeben habe, dann sei das „total schön“.

Jeder kann etwas tun

Welche Möglichkeiten sehen die Studenten, etwas für den Klimaschutz zu tun? „Die Verantwortung auf die Politik abzuwälzen, ist keine Lösung“, sagt Katharina Funk. Jeder Einzelne könne seinen Beitrag leisten: „Verbraucher können es mit ihrem Einkaufsverhalten steuern. Auch Dinge wie zum Beispiel die Dämmung von Wohnhäusern richten schon viel aus.“ Aber natürlich sei die Verantwortung für Veränderungen auch nicht alleine bei den kleinen Leuten zu sehen. Wollen die Studenten die Welt retten? „Das kann man so unterschreiben“, sagt Katharina Funk: „Wir versuchen zumindest, sie ein bisschen besser zu machen.“

Kleine Schritte in der WG

Zu den kleinen Schritten, die jeder täglich tun könne, gehört für die Studenten: Fahrrad fahren statt Auto. Second-Hand-Kleidung kaufen. Und: „Vegan sein ist super - wenigstens an einem Tag der Woche“ sagt Funk, die zugibt „mit Massentierhaltung habe ich ein Problem.“ Als Student könne man in Bayreuth gut klimafreundlich leben: „Ich wohne in einer WG. Da haben wir uns für Ökostrom entschieden. Und man kann hier ganz gut vegetarisch oder vegan essen.“

Auf die zwei Wochen in Bonn freuen sich die Studenten bereits sehr. Denn sie dürfen einen Stand aufbauen, auf dem sie einem internationalen Publikum ihren Studiengang präsentieren können. Und sie werden von den verschiedenen Veranstaltungen während der Konferenz berichten, zunächst online auf einem eigens dafür eingerichteten Blog und später in der Uni-Zeitschrift.

Der Master-Studiengang

Seit elf Jahren sind der Klimawandel und seine Folgen Bestandteil des Bayreuther Masterstudiengangs Global Change Ecology, der Teil des Elitenetzwerks Bayern ist. Möglichkeiten, mit den Auswirkungen dieser weltweiten Veränderungen umzugehen, waren damals Gründe für Prof. Carl Beierkuhnlein, diesen Studiengang ins Leben zu rufen. Seit 2009 hat der Studiengang einen Bobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Bisher waren Bayreuther Studenten bei den Klimakonferenzen in Kopenhagen, Warschau, Lima und Paris dabei. Und jetzt also Bonn. „Bei den erwarteten Besuchermassen sind Unterkünfte schon lange ausgebucht“, sagt Katharina Funk: „Wir Bayreuther sind bei Freunden von Freunden und Verwandten untergekommen.“

Info: Ihre Erlebnisse während der Klimaschutzkonferenz schildern die Bayreuther Studenten in diesem Blog: http://globalchangeecology.com.

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