Bauernverband lehnt Fleischverzicht ab

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Der Deutsche Bauernverband hält nichts von Aufrufen, während der Fastenzeit zugunsten des Umweltschutzes auf Fleisch zu verzichten.

 
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„Umweltverbände und Politiker der Grünen sollten den Verbrauchern nicht vorgaukeln, mit dem Fasten und dem Verzicht auf Fleisch könne das Klima gerettet werden“, erklärte der Verband in Berlin. Ein Zwei-Personen-Haushalt spare bei einem ganzjährigen Verzicht auf Fleisch im Vergleich zur Ernährung mit Mischkost lediglich 3,5 Prozent seines Ausstoßes des Klimagases Kohlendioxid ein, erklärte der Verband unter Berufung auf den Kohlendioxid-Rechner des Umweltbundesamtes. Ein Flugzeugtrip von Berlin nach Mallorca zu zweit verursache 1,92 Tonnen Kohlendioxid und schlage damit mehr als doppelt so stark zu Buche wie der Unterschied zwischen Mischkost und vegetarischer Ernährung.

Umweltschützer hatten die Verbraucher in Deutschland vor Beginn der Fastenzeit dazu aufgerufen, ihren übermäßigen Fleischkonsum um die Hälfte zu drosseln.

"Beste Lebensmittel"

Auch Karl Lappe, Kreisobmann Bayreuth des Bayerischen Bauernverbandes schlägt in diese Kerbe: „Die Stimmungsmache von SPD, Grünen und Umweltorganisationen gegen die Tierhaltung und die bayerischen Bauernfamilien ist unerhört“, so Lappe in einer Mitteilung. Die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern präge seit Generationen das Gesicht und die Lebensart in Bayern. Die rund 110.000 Familienbetriebe erzeugen „beste Lebensmittel mit weiß-blauem Charakter; sie stehen für kurze Wege, nachhaltiges Wirtschaften und natürliche Kreisläufe“. 76 Prozent der Einkommen auf den Bauernhöfen würden mit Nutztieren erwirtschaftet.

„Die Tierhaltung ist das wirtschaftliche Rückgrat der bayerischen Landwirtschaft; sie sichert die regionale Lebensmittelversorgung und sorgt für eine gepflegte Kulturlandschaft“, so Lappe. Zudem würden Untersuchungen zeigen, dass Fleisch zu einer ausgewogenen Ernährung unbedingt dazugehöre. „Die Entscheidung, zu welchen Lebensmitteln man greift oder wie viel man davon isst, muss jedem selbst überlassen bleiben“, sagte Lappe. dpa/red

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