Arbeiten beginnen im April Lebensmittler zieht in Karstadt ein

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 Foto: red

Jetzt ist es amtlich: Die Lebensmittelabteilung im Karstadt-Untergeschoss feiert ihre Wiederauferstehung. Nachdem die holländische Ashkenaz-Gruppe Ende vergangenen Jahres nach dem Loher-Haus auch das Karstadt-Gebäude gekauft hat, steht jetzt das Konzept, wie die beiden Gebäude miteinander verbunden – und Karstadt attraktiver gemacht – werden sollen. Im April sollen die millionenschweren Arbeiten beginnen.

 
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Es ist ein Durchbruch im doppelten Sinn, der erreicht wurde. Zum einen können die Investoren jetzt – endlich – mit den nötigen Arbeiten im Loher-Gebäude beginnen, die an sich bereits Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen sein sollten. Durch die neuen Pläne für das Sanierungsgebiet Kanalstraße, die die Regierung von Oberfranken verlangt hatte, hatte sich der Baubeginn für die Investoren unerwartet und deutlich hinausgezögert (der Kurier berichtete).

Zum anderen hat die Ashkenaz-Gruppe Ende vergangenen Jahres die Kaufverhandlungen über das Karstadt-Gebäude zu einem Abschluss bringen können, was „jetzt als ideale Ergänzung zum Loher-Gebäude unsere Abstimmungen zwischen den Gebäuden erheblich erleichtert", wie der Bayreuther Bevollmächtigte der Ashkenaz-Gruppe, Bernd Deyerling, am Donnerstag im Kurier-Gespräch sagt. Durch den Kauf des Karstadt-Hauses – über dessen Preis Stillschweigen vereinbart wurde – hat sich auch die ursprüngliche Planung mit dem Ziel einen hochwertigen Lebensmittler in die Innenstadt zurück zu holen, gedreht: Der Lebensmittel-Markt wird – wie vor Jahren – wieder ins Untergeschoss von Karstadt einziehen. Nicht zuletzt deshalb, weil auf der in Richtung Loher erweiterten Fläche inklusive Lagerfläche mehr als 2000 Quadratmeter Platz sind, was einen solchen Markt mitten in der Stadt auch rentabel machen soll.

Am Bestand von Karstadt soll sich nichts ändern

Deyerling sagt, dass die Ashkenaz-Gruppe, die in Bayreuth mehrere markante Gebäude gekauft hat, im April 2011 in die Verhandlungen mit Karstadt eingestiegen sei, die Ende 2012 vertraglich besiegelt worden seien. Karstadt habe einen Mietvertrag bis 2026, „der Mieter hätte 2021 ein außerordentliches Kündigungsrecht, im Jahr 2026 aber auch eine Option auf eine Verlängerung von zwei mal fünf Jahren". Aber: „Am Bestand von Karstadt soll sich nichts ändern. Wir versuchen alles, um durch die Verbindung mit Loher deutliche Verbesserungen zu schaffen. Ziel muss es sein, das Haus wieder so zu stärken, wie es vor der Eröffnung des Rotmain-Centers war – und die Rentabilität deutlich zu steigern", sagt Deyerling. „Deswegen laufen alle Maßnahmen auch in enger Abstimmung mit Karstadt."

Loher soll Loher bleiben

Das bestätigt auch der Geschäftsführer Peter Meinert auf Nachfrage des Kuriers: „Wir ziehen an einem Strang und freuen uns auf die Weiterentwicklung." Wie Deyerling sagt, wurden die Pläne für Loher und Karstadt im Gesamtpaket „auf die neue Situation umgearbeitet". In technisch nicht ganz einfachen Arbeiten sollen Karstadt und das künftige Kaufhaus Loher – das nach Möglichkeit diesen Namen behalten soll – im Untergeschoss und im Erdgeschoss miteinander verbunden werden. „Eventuell sogar im ersten Stock, das muss aber noch mit Karstadt abgestimmt werden", sagt Deyerling.

Um die Verbindung der beiden Häuser deutlicher zu machen, werde der Seiteneingang von Karstadt in der Schulstraße verschwinden, statt dessen werden Fenster eingebaut, durch die man in die Lebensmittelabteilung blicken kann. „Wir stehen dafür mit drei Interessenten in Verhandlung", sagt Deyerling. Im Erdgeschoss und im ersten Stock des Loher-Hauses – hier sieht die Planung eine Brücke vor, die an den Stadtmauerrundweg anschließt – soll hochwertiger Einzelhandel einziehen.

Ziel: Ende des Jahres

„Wir haben einen gewissen Qualitätsanspruch, der auch in Verbindung mit Karstadt funktioniert – auch hier verhandeln wir mit einigen Interessenten. Im April oder Mai wissen wir, wer dort einziehen wird." Deyerling sagt, durch das Gesamtpaket von Karstadt und Loher sehe er zudem „eine große Chance, dass sich die Innenhöfe und die rückwärtigen Gebäude des Marktes revitalisieren lassen".

Im ersten Bauabschnitt, der die statische Instandsetzung, die Verbindungen der beiden Häuser, den Ausbau in den beiden ersten Stockwerken und die technische Ausrüstung einschließt, soll eine Summe von rund 3,5 Millionen Euro investiert werden. Ziel soll sein, bis Ende des Jahres fertig zu sein. „Ich bin aber auch froh und glücklich, wenn bis Mitte nächsten Jahres die Mieter eingezogen sind", sagt Deyerling.

Foto: Archiv/Harbach

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