Apotheker gibt Tipps Frühjahrsputz im Medizinschrank

Auch Medikamente können schlecht werden, daher gilt es auf das Verfallsdatum zu achten. Im Gegensatz zu Lebensmittel gibt es dabei einen entscheidenden Unterschied, mahnt ein Apotheker aus dem Landkreis Kulmbach.

 
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Hans-Peter Hubmann Foto:  

Arzneimittel sollten nicht über das Verfallsdatum hinaus angewendet werden. „Arzneimittel sind nur zeitlich begrenzt verwendbar und im Gegensatz zu Lebensmitteln ist das aufgedruckte Datum bei Medikamenten ein Verfallsdatum, kein Mindesthaltbarkeitsdatum“, erklärt Dr. Hans-Peter Hubmann, Sprecher der Apotheker im Landkreis Kulmbach. Patienten sollten dieses Verfallsdatum ernst nehmen, denn mit der Zeit verlieren Medikamente ihre Wirksamkeit.

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Der Frühjahrsputz ist deshalb eine gute Gelegenheit, auch den Inhalt der Hausapotheke zu überprüfen. Unbrauchbar gewordene oder nicht mehr benötigte Arzneimittel sollten aussortiert werden.

Die ausgemisteten Medikamente können in der Restmülltonne entsorgt werden: Alte Arzneimittel sind aus rechtlicher Sicht Hausmüll. Nicht mehr benötigte oder verfallene Medikamente können daher über die Restmülltonne oder bei größeren Mengen über die Schadstoffsammelstellen entsorgt werden.

Der Umwelt zuliebe sollten Medikamentenreste niemals über das Waschbecken oder die Toilette entsorgt werden, erklärt Hubmann. Und Quecksilberthermometer gehören nicht in den Hausmüll, denn Quecksilber ist hochgiftig und muss auf den Sondermüll. „Eine Hausapotheke ist im Notfall nur dann hilfreich, wenn sie gut sortiert und gepflegt ist“, sagt Apotheker Hubmann, und rät deshalb neben den individuell benötigten Arzneimitteln unter anderem zu folgendem Inhalt:

•ein Schmerzmittel, Mittel gegen einfache Erkältungskrankheiten, Verdauungsprobleme, Allergien oder Insektenstiche, sowie eine Salbe gegen Prellungen. Ein Wundgel ist sinnvoll bei leichten Verbrennungen, auch ein Desinfektionsmittel sollte nicht fehlen.

•Außerdem sollten im Notfall Verbandmaterial, wie Kompressen oder elastische Binden griffbereit sein. An Hilfsmitteln sind eine Verbandsschere und Verbandsklammern empfehlenswert. Für Kleinere Wunden dürfen Pflasterstrips oder ein Wundschnellverband nicht fehlen.

•Auch ein Fieberthermometer, Gummihandschuhe, eine Pinzette und eine Zeckenzange gehören dazu. Schließlich sind eine Erste-Hilfe-Anleitung und Notfallnummern im Ernstfall unverzichtbar.

„Was man wirklich braucht, hängt natürlich von den Lebensumständen ab. Familien mit kleinen Kindern brauchen andere Arzneimittel als sportbegeisterte Singles. Deshalb sollte man sich die Hausapotheke individuell zusammenstellen lassen“, rät Apotheker Hubmann. „Die Apotheken im Landkreis Kulmbach helfen gerne dabei, den heimischen Medizinschrank zu kontrollieren und auf die individuellen Bedürfnisse jeder Familie abzustimmen.“