73 Millionen für die Zeppelintribüne

"Steintribüne - Betreten auf eigene Gefahr" ist auf einem Schild an den Stufen der Zeppelintribüne auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu lesen. Foto: Daniel Karmann/dpa Foto: red

Die Fassade bröckelt, die Treppenstufen sind marode: Die Zeppelintribüne in Nürnberg muss dringend restauriert werden. 73 Millionen Euro sollen nun investiert werden - ohne dabei viel am Aussehen des Nazi-Bauwerks zu ändern.

 
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Mit voraussichtlich 73 Millionen Euro soll die Zeppelintribüne in Nürnberg restauriert werden. Damit werde garantiert, dass sich auch kommende Generationen mit der Geschichte des stark beschädigten Bauwerks auseinander setzen können, teilte die Stadt Nürnberg am Freitag mit.

Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich zehn bis zwölf Jahre dauern. Am Aussehen der Tribüne, die einst für Propagandamärsche der Nationalsozialisten genutzt wurde, werde sich kaum etwas ändern. «Wir wollen hier nichts mystifizieren. Es geht um eine Instandhaltung, nicht um eine Sanierung», sagte Kulturreferentin Julia Lehner. Auch Großveranstaltungen wie Rock im Park oder der Motorsport auf dem Norisring sollen weiterhin stattfinden - auch während der Bauphase.

Rund 60 Prozent der Kosten entfallen auf die Restaurierung der Tribüne. Dabei sollen brüchige Stellen abgeklopft und durch Putz oder Beton ersetzt werden. «Bei den Stufen müssen vor allem die Fugen sorgfältig abgedichtet werden», sagte Baureferent Daniel Ulrich. Hier sei zuletzt an vielen Stellen Wasser eingedrungen. Bei Frost seien Stufen aufgeplatzt. Das übrige Geld soll zur Befestigung der umliegenden Wallanlagen verwendet werden.

Finanziert werden soll die Baumaßnahme vor allem mit Mitteln von Bund und Land - beide Seiten haben ihre Unterstützung bereits mehrfach zugesagt. «Es geht hier nicht um ein städtisches, sondern um ein nationales Denkmal», betonte Ulrich. Der Eigenanteil der Stadt solle zwischen null und zehn Prozent liegen.

dpa

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