Zum Nachmachen Imker legen Blühwiese an

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BÜCHENBACH. Wirbeldost, wilde Möhre, kleiner Odermenning, Hundskamille oder Natterkopf – die Namen klingen teilweise abenteuerlich. Sie sind in der Mischung „Lebendiger Acker“, die Anton Herzing und Paul Schwind vom Imkerverein Creußen auf einer rund einen halben Hektar großen Ackerfläche ausgebracht haben. Der Blick von der baldigen Blühwiese in Büchenbach geht von einer Anhöhe auf Pegnitz hinunter.

 
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Anton Herzing (links) und Paul Schwind (rechts) vom Imkerverein Creußen haben in Büchenbach auf einer Anhöhe eine Blühwiese angelegt. Foto: Klaus Trenz Foto: Markus Roider

„Wir wollen einen biologischen Trittstein setzen und einen Anreiz zur Nachahmung geben“, sagt Schwind. Und Herzing ergänzt, dass man vor allem der Jugend näher bringen möchte, wie durch eine Blühfläche die Natur verbessert werden kann. „Das ist gerade im Bezug auf die Biene wichtig und das ist halt mein Steckenpferd“, erklärt er. 

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Zwischen den landwirtschaftlichen Flächen seien Blühflächen meist nicht zu sehen, sagt Herzing. Darum haben sie die Fläche neben einem Waldgebiet – sie gehört Herzing selber – ausgewählt. In 14 Tagen könnten die ersten Halme aus dem roten Sandboden sprießen – wenn das Wetter passt und es ausreichend regnet. Aber spätestens in zwei bis drei Monaten sollte die Fläche bewachsen sein. 


Die Samen der Blühmischung bestehen aus gebietseigenen Wildblumen und -gräsern, sind aus gesicherten Herkünften. Und die Blühmischung entspricht den Förderbestimmungen zur Anlage von mehrjährigen Blühflächen in Bayern, erläutern die beiden Imker. Alle sprießenden Pflanzen werden nicht überleben, nur die, die in die Gegend passen, werden sich etablieren. Eine natürliche Sortierung sozusagen. Gegossen werden soll die Fläche nicht, sagt Herzing, das wäre zu aufwendig. Man verlasse sich auf die Witterung. Auch gedüngt wird nicht. „Es wird nach der Aussamung und Hauptblüte mal gemäht“, sagt Schwind. Die Mahd wird zur Fütterung verwendet, Herzing gibt sie seinem Bruder für seine Wildschafe.

Im nächsten Frühjahr, wenn die Vögel die Samen geholt haben, wird noch mal gemäht. Gemäht wird mit einem Balkenmäher. „Ein Kreiselmäher würde zu viel kaputt machen“, sagt Schwind. Die Tiere hätten keine Chance. Beim Einsatz eines Balkenmähers könnten sie sich retten. Anschließend soll die Fläche schonend geharkt werden. „Alles, so wie es früher war“, sagt Herzing lachend. Manchmal müsse man an manchen Stellen noch nachsäen, so der Imker weiter.


Die Blühfläche werde auch nicht gemulcht, sagt Schwind, weil sie dadurch verfilze und die Nährstoffe verloren gingen. Die beiden Imker haben privat auch schon Blühflächen angelegt. Schwind hat in Neuenreuth bei Creußen 3000 Quadratmeter, Herzing – sein Lehrbienenstand ist in direkter Anbindung zu der Blühfläche – hat eine etwa gleich große Fläche in Büchenbach angelegt. Die beiden Imker wollen Führungen anbieten und vor allem Jugendlichen den Sinn und Nutzen solcher Flächen für Insekten näher bringen.