Zu viel Wasser, zu viel Strom, zu viel Wärme: In der Technik wird nachgebessert Das Stadtbad spart sich was

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Durch neue Filter spart sich das Stadtbad Strom, Wasser und Fernwärme. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Das Stadtbad steht schon lange in der Kritik. Die Badezahlen hinken hinter den Erwartungen her. Nach langem Ringen wurde die Sauna geschlossen. Statt dessen zog im Herbst vergangenen Jahres ein Fitness-Studio ein. Das Ziel: Frequenz erhöhen. Und: Man musste an den Verbrauch ran, um das Defizit zu senken, das allein durch veraltete Technik verursacht wurde.

 
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"Es geht um die Nachhaltigkeit", sagt Harld Schmidt, der Bäderleiter der Stadtwerke. "Wir haben viel zu viel Wasser verbraucht." 20.000 Kubikmeter Wasser wurden umgesetzt. Pro Jahr. Das hätte gereicht, um das große Becken des Stadtbades 40 Mal zu füllen. Den größten Verlust haben nach den Aussagen Schmidt die Filter verursacht. "Die Filter wurden mit großem Aufwand auf den neuesten Stand gebracht. Erst musste das Filtermaterial raus, dann wurden die Gehäuse sandgestrahlt und neu versiegelt."

Aufwendige Messungen, bis alles passte

Das Ergebnis: Die Anlage arbeitet effizienter. Es muss weniger Frischwasser zugeführt werden, um auf die geforderten Messergebnisse bei der Wasserqualität zu kommen. Weniger Frischwasser bedeutet: "Wir haben weniger Wärmeverlust, müssen weniger Wasser aufheizen."  Das spare Strom und Fernwärme. Zusammen mit den neuen Filtern sei der ganze Wasserkreislauf im Bad auf Vordermann gebracht worden. Was eine Reihe aufwendiger Messungen nach sich zog.

40.000 Euro weniger im Jahr

Mit den Verbesserungen an der Filteranlage, sagt Schmidt, habe man bereits vor einem Jahr begonnen. Während der jetzigen turnusmäßigen Revision des Stadtbads, die im Mai begann und jetzt zu Ende gegangen ist, habe man "noch an einigen Stellschrauben gedreht", sagt Thomas Schmeer, der Leiter des Stadtbades. Zur Einsparung, die die Stadtwerke mit rund 40.000 Euro pro Jahr angeben, soll auch die auf LED umgerüstete Beleuchtung im gesamten Bad beitragen.

Durch Wegfall der Sauna wird auch schon gespart

Schmidt sagt auf Nachfrage, dass die Umnutzung der bisherigen Sauna zum Fitnessstudio ebenfalls bereits geholfen hätte, Ressourcen zu sparen. "Dort war ja unter anderem ein Whirlpool der geheizt, gefiltert und befüllt werden musste." Die Höhe der Einsparungen durch den neuen Mieter im Haus ließen sich allerdings erst mit Ende des laufenden Geschäftsjahres im Dezember beziffern. Das gelte auch für einen möglichen Frequenzzuwachs im Bad durch die Mitglieder des Fitnessstudios, die die Duschen, die Sauna auf der Empore und die duschen im Bad mit nutzen können. "Das Angebot wird schon gut angenommen", sagt Stadtbadleiter Schmeer.

Stadtbad geht wieder in Betrieb

Das Stadtbad ist ab Dienstag, nach gut einer Woche Vorlaufzeit, um die Becken wieder auf Temperatur zu bringen, wieder für den Badebetrieb geöffnet. "Vormittags sind vor allem Schulen hier zum Schwimmunterricht, wir haben aber auch viele Vereine im Stadtbad", sagt Schmidt. Das Personal zieht an diesem Tag auch wieder um: vom Kreuzsteinbad ins Stadtbad. 

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