Helmut Erlmann wurde als Sprecher der Teilnehmergemeinschaft Waldau deutlich: „Wir Landwirte fühlen uns etwas über den Tisch gezogen. Man versteckt sich hier hinter dem Gesetz.“ Der Unmut richtet sich nicht gegen das Wasserwirtschaftsamt. Die Anlage sei „sehr schön und in das Landschaftsbild eingebettet“, sagte Erlmann.
Die Kritik ziele vielmehr auf die Naturschutzbehörde. Und auf Staatsministerin Melanie Huml, die als ehemalige Umweltstaatssekretärin eine Anerkennung der Renaturierungsmaßnahme als Ausgleichsfläche abgelehnt habe. „Ohne die Flurbereinigung hätte es das Ganze hier nie gegeben“, betonte Erlmann. Die Landwirte seien fest davon ausgegangen, dass der Naturschutz die Flächen anerkenne. Erlmann bat nachdrücklich darum, die Naturschutzbehörde möge noch mal auf ministerieller Ebene verhandeln.
Siegfried Käb-Bornkessel, Mitarbeiter des Amts für ländliche Entwicklung, und Vorstandsvorsitzender der Teilnehmergemeinschaft sprach von einem „Kampf um jeden Quadratmeter“. Erst nach vielen Verhandlungen sei ein Kompromiss erzielt worden.
Schon als 2001 ein Pufferstreifen an der Trebgast wegen des Radwegebaus angelegt werden sollte, hätten die Landwirte gedroht: „Nur über unsere Leichen!“ Dennoch seien bei der Flächenneuverteilung im Jahr 2011 dem Freistaat 3,5 Hektar Flächen (rund ein Hektar Wasserfläche) für 21 000 Euro überlassen worden. Allein durch das Entgegenkommen der Teilnehmergemeinschaft sei ein beschleunigtes Verfahren möglich gewesen, unterstrich Käb-Bornkessel. Er schlug vor, den weiteren Verlauf der Trebgast ebenfalls zu renaturieren. Damit würde die Lücke bis zum Regenrückhaltebecken an der Autobahn 70 geschlossen.
Der Neudrossenfelder Bürgermeister Harald Hübner, in dessen Gemeindegebiet Heidelmühle liegt, sagte, viele Stellen hätten zum Wohle der Natur zusammengeholfen. Die Teilnehmergemeinschaft Waldau habe letztendlich Flächen zur Verfügung gestellt. „Und ohne die ginge es nicht.“