Wunder bleibt aus - FSV steigt ab

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Großchance in der 23. Minute: FSV-Youngster Max Degele (rechts) scheitert an Coburgs Torhüter Oleksandr Churilov. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Wunder gibt es angeblich immer wieder. Aber ganz sicher nicht an einem heißen Maisonntag im Jahr 2018 an der Prellmühle. Dort hätte der FSV Bayreuth eine 0:8-Hinspielniederlage gegen den FC Coburg wettmachen müssen, um sich weiter Hoffnungen auf den Verbleib in der Landesliga Nordost machen zu dürfen. Anstatt eines Wunders setzte es mit dem 1:4 (0:1) die nächste deutliche Pleite für die arg ersatzgeschwächte Pötzinger-Elf. Aber wenigstens zog sich der FSV bei seiner Abschiedsvorstellung aus der Landesliga achtbar aus der Affäre.

 
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„Heute haben wir uns gewehrt und das im Rahmen unserer Möglichkeiten Beste herausgeholt“, gab sich nach der Partie FSV-Kapitän Guido Menzel einigermaßen versöhnlich, nachdem er im Anschluss an die 0:8-Hinspielniederlage seiner Mannschaft Charakterschwäche vorgeworfen hatte. Und auch der scheidende Trainer Jörg Pötzinger schien nach der Partie mit seiner Mannschaft im Reinen zu sein. „Das war absolut in Ordnung. Ich kann keinem einen Vorwurf machen, unseren Jungen schon gleich gar nicht. Dass Coburg eine andere Gewichtsklasse darstellt, hat man aber auch gesehen“, sagte der Übungsleiter und prophezeite den Saasern im nun anstehenden Relegationsspiel gegen die Vestestädter Schwerstarbeit. Für ihn sei der FC in der Favoritenrolle, fügte er hinzu.

FSV mit der ersten Chance

An der Prellmühle brauchten die Coburger etwas, um dieser Rolle gerecht zu werden. Zunächst hatte sogar die Heimelf in Person des durchgebrochenen Youngsters Max Degele die erste große Chance – er scheiterte aber am gut parierenden FC-Torhüter Oleksandr Churilov (23.). Danach aber gaben sich die Coburger nicht mehr mit der bloßen Ballhoheit zufrieden. Als der starke Fabian Carl per Maßflanke Gökhan Sener bedient hatte, stand es 1:0. Danach plätscherte die Partie dahin, Coburg begnügte sich mit Ballbesitz und übte sich in Kurzpassstafetten, der FSV hielt mit großem Engagement und viel Laufarbeit dagegen. Verhindern konnten die Prellmühler das 0:2 damit aber nicht: Davide Dilauro fand mit seiner Maßflanke Lukas Mosert, der volley einnetzte – ein Traumtor.

Dass der FSV danach zum 1:2-Anschluss kam, als Guido Menzel nach einer Freistoßflanke in den FC-Strafraum am langen Pfosten goldrichtig stand, war verdienter Lohn für seine Mühen. Mehr gestatteten die spielstarken Coburgern der Heimelf aber nicht mehr. Vielmehr gestalteten sie das Ergebnis durch zwei Treffer des eingewechselten Carl-Philipp Schiebel – einmal per Strafstoß, einmal per sattem Linksschuss nach feiner Einzelleistung – noch standesgemäß.

Wie es beim FSV nun weitergeht? Unter dem neuen Trainer Claudio Eismann werde es sicherlich einen Umbruch geben, sagte Guido Menzel. „Aber die Jungen werden wohl bleiben und auch einige Studenten haben bereits zugesagt.“ Und auch er selbst bleibt dem FSV mindestens noch eine weitere Spielzeit erhalten.

FSV Bayreuth: Petrovic – Schwarzer, Timpel (81. Kasel), Hahn, Degele (73. Ari), Hannemann, Menzel, Düngfelder, Graf, Ziegler, Schreiber (58. Scheich).

FC Coburg: Churilov (46. Krempel) – Kimmel, Heinze, Carl (70. Schiebel), Schmidt, Mosert, S. Sener, Alles, G. Sener, Guhling, Dilauro.

SR: Ehrnsperger (FC Rieden);

Zuschauer: 75.

Tore: 0:1 G. Sener (33.), 0:2 Mosert (60.), 1:2 Menzel (69.), 1:3, 1:4 Schiebel (73. – Foulelfmeter, 88.).

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