Astrid Gerstacker klagt über zunehmende Abfallproblematik Die Ziegen und der Müll auf der Neubürg

 Foto: red

WOHNSGEHAIG. Flaschen, Taschentücher, Essensreste, selbst Schnuller hat Astrid Gerstacker im Gebüsch auf der Neubürg schon gefunden. Säckeweise hat sie den Abfall entsorgt. Doch langsam verliert die Ziegenhalterin die Lust. Der stark frequentierte Naturkunstraum verkomme immer mehr zum ungepflegten Vergnügungsberg.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die 29-jährige Astrid Gerstacker betreibt im nahegelegenen Wohnsgehaig seit drei Jahren eine kleine Ziegenzucht. Was liegt näher, als die Tiere auf der Neubürg grasen zu lassen. Doch die anfängliche Freude über das nahe liegende Außengehege ist mittlerweile verflogen, Frust hat sich breit gemacht bei der studierten Landwirtin. Besonders nach trockenen Wochenenden sei die Situation untragbar, sagt Astrid Gerstacker. Am Fuß der Felsen und Abhänge würden sich Müll und Scherben häufen. „Die Leute machen bei Sonnenuntergang Picknick auf der Neubürg und werfen ihre Abfälle den Hügel runter“, schildert sie ihre Erlebnisse. Vieles dessen, was die Besucher hinterlassen, klaubt sie auf. Sie ist stocksauer über das Verhalten der Menschen im Naturschutzgebiet Neubürg. Und noch viel mehr besorgt um die Gesundheit ihrer Ziegen, die an den Hängen der Neubürg grasen und damit einen bedeutenden Beitrag leisten, die Verbuschung des Berges zu stoppen und die wertvolle Flora und Fauna zu erhalten.

Wütend ist Astrid Gerstacker aber vor allem über jene Vandalen, die den oft unter großen Mühen an den Hängen aufgestellten Weidezaun niedertrampeln. Mindestens einmal die Woche müsse sie den Zaun wieder aufstellen, was an den Steilhängen harte Arbeit bedeute.

Bürgermeister: Kein Bericht über Vermüllung

Mistelgaus Bürgermeister Georg Birner hat von einer Vermüllung der Neubürg keine Kenntnis. Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes würden einmal pro Woche den Wanderparkplatz anfahren, bei Bedarf säubern und die Mülleimer leeren. Auch die Wege auf der Neubürg würden die Männer ablaufen und dort liegenden Müll aufsammeln. Von einer ernst zu nehmenden Vermüllung der Neubürg sei ihm allerdings noch nicht berichtet worden.

Ein größeres Problem sei hingegen die Verbuschung der Hänge, sagt Birner. Auch wenn der Zustand noch nicht so dringlich sei, dass unbedingt und sofort etwas geschehen müsse, müsse man, nachdem keine Schafherde mehr auf der Neubürg grase, über Alternativen nachdenken. Die Ziegenherde von Astrid Gerstacker würde wohl den Anforderungen nicht gerecht, so Birner.

Foto: Rietschel

Autor

Bilder