Meyer (1916-1995) war „ein ganz toller Mann“, erinnert sich Frosch, bescheiden und doch voller Tatendrang und visionärem Wagemut. Meyer ist auch Autor einer maßgeblichen Chronik Bischofsgrüns, die der FGV vor wenigen Jahren erstmals als Buch herausbrachte. Die Gemeinde ehrte Meyer mit einer Straßenbenennung.
An Pfingsten 1957 sollte Eröffnung der ersten Sommerskisprungschanze in der westlichen Welt sein. Die Werbung war schon angelaufen, die Nationalmannschaft sollte kommen.
Nervenkrieg vor dem Springen
Doch die Nerven der Bischofsgrüner wurden erneut getestet: Der Deutsche Skiverband (der keinen Pfennig zum Bau beigesteuert hatte), wollte die Schanze zunächst nicht als Wettkampfstätte zertifizieren. Keine Wettkämpfe, keine Einnahmen. Doch in letzter Minute lenkte der DSV ein. Und zum ersten Sommerskispringen in der westlichen Welt, am Pfingstsonntag 1957, kamen sage und schreibe 20.000 Menschen nach Bischofsgrün. „Im Herbst bei einer zweiten Veranstaltung, waren es noch mal 12.000“, erinnert sich Fritz Frosch. Damit konnte bereits im ersten Jahr der Großteil der Verbindlichkeiten für den Bau der Schanze getilgt werden. Dr. Hermann Meyer konnte sein Haus behalten.
Seither findet in Bischofsgrün jedes Jahr das Pfingstskispringen statt. Wobei die Schanze seither zweimal neu gebaut wurde. Und seit dem vergangenen Sonntag hat die Schanze auch ein Maskottchen: Ein Luchs auf Skiern, entworfen von Fritz Baumgärtel, den es auch als Postkarte, als Tasse, als Baseballmütze, als Pin, als Kissen und als Stofftier gibt. Sein Name: „Henner“. Benannt nach Henrik Ohlmeyer, der 1968 als Skispringer an der Winterolympiade teilnahm.