Der Altweibersommer ist eine ausgeprägte Singularität. Es handelt sich um eine beständige frühherbstliche Hochdrucklage über Mitteleuropa, die besonders häufig Mitte September bis Anfang Oktober auftritt, mit sommerlichen Temperaturwerten am Tag und kühlen Nächten einhergeht und starke Taubildung und oft Strahlungsnebel aufweist.
Martini-Sommer (Mitte November)
„Bringt der Sankt Martin Sonnenschein, tritt oft ein kalter Winter ein.“
Wenn sich um den Martinstag am 11. November herum noch einmal eine relativ stabile Hochdrucklage mit außergewöhnlich milden Temperaturen einstellt, sprechen Meteorologen von einem Martini-Sommer. Die Temperaturen können dann frühlingshaft werden.
Gemäßigte Temperaturen im November statt winterlichem Schneefall sidn in den vergangenen Jahren häufiger beobachtet worden. Der Zeitraum lässt sich aber nicht am Martinitag festmachen.
Weihnachtstauwetter (24. Dezember bis 5. Januar)
„Ist’s an Weihnachten kalt, ist kurz der Winter, das Frühjahr kommt bald.“
Glaubt man den Bauernregeln ermöglicht das Weihnachtswetter Rückschlüsse auf das Frühjahr. Ist das Weihnachtsfest frostig, so folgt in fast 70 Prozent der Fälle ein zu warmer Februar und damit ein schnelles Ende des Winters. Aber genauso gilt: Ist es an Weihnachten zu warm, folgt die nächsten Wochen Frostwetter.
Info: Wetter und Klima
Bauernregeln
Die in Reimform gefassten Volkssprüche ziehen aus bestimmten Wetterlagen Rückschlüsse auf spätere Ereignisse und die Folgen für Landwirte und Gärtner. Als regionaler Erfahrungsschatz werden sie über Generationen weitergegeben. Es handelt sich allerdings mehr um grobe Orientierungshilfen als um feste Regeln.
Singularitäten
Damit sind außergewöhnliche Wetterlagen gemeint, die zu bestimmten Zeitabschnitten immer wieder auftreten und vom konstanten Wetterverlauf abweichen. Der Begriff Singularität kommt vom lateinischen „singularis“ – einzigartig und meint in der Meteorologie eigenartige Witterungsregelfälle. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten, liegt bei 50 bis 90 Prozent. Ursache sind die Auswirkungen von Hoch- und Tiefdruckgebieten, die jedes Jahr zu dieser Zeit auftreten.
Klima
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in Offenbach nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass Wetterphänomene wie die Eisheiligen oder die Schafskälte auftreten, immer weiter ab. Ein Grund für diese Veränderungen könnte der Klimawandel sein. Mit der stetigen Erwärmung der globalen Atmosphäre würden auch die Kaltlufteinbrüche im Frühjahr immer weniger frostig ausfallen. So war der April 2018 der wärmste bisher gemessene April in Deutschland.