Der Frühling schickt zum Ende der Woche sein Boten voraus. Doch neben 15 Grad und blauem Himmel ist vielerorts auch ein sehr spezieller Niederschlag zu beobachten: Blutregen. Wir erklären, was es mit diesem seltenen Wetterphänomen auf sich hat.
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Die Temperaturen bleiben indes ungewöhnlich mild. Die Höchstwerte liegen fast durchgängig im zweistelligen Bereich, wie Meteorologe Martin Jonas erklärt. Der Februar könnte nach Einschätzung des DWD einer der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen werden.
Die Regenfront gehört zu Tief „Rixa“, das sich über dem Atlantik westlich von Irland befindet. Es bringt sehr milde Luft und Blutregen – inklusive Saharastaub aus Nordafrika – und sorgt außergewöhnlich frühlingshafte Temperaturen mitten im Wintermonat Februar.
Am Samstag (17. Februar) regnet es im Südosten bis zum Nachmittag. Sonst bleibt es der Vorhersage zufolge überwiegend trocken bei wechselnder bis starker Bewölkung. Für den Nachmittag sagt der DWD stellenweise längere freundliche Abschnitte vorher.
Die Höchsttemperatur liegt im Norden bei 6 bis 11 Grad, sonst bei 11 bis 15 Grad. Nachts muss im Nordosten mit leichtem Frost bei minus zwei Grad gerechnet werden.
Der Sonntag (18. Februar) wird der Vorhersage zufolge im Südosten am schönsten, nach Auflösung regionaler Nebelfelder ist es oft freundlich. Später ziehen hohe Wolkenfelder durch, doch es bleibt trocken. Im Nordwesten dagegen verdichten sich die Wolken zusehends, ab dem Mittag regnet es.
Abends kommt der Regen in der Mitte Deutschlands an. Die Temperaturen liegen zwischen 5 Grad auf Rügen und 15 Grad am Oberrhein.
Auch die neue Woche beginnt mit wechselhaftem Wetter und Temperaturen zwischen 6 Grad auf Rügen und 14 Grad im Breisgau. Eine markante Warmfront zieht über Deutschland nordostwärts hinweg und sorgt in der Nordhälfte verbreitet für Regen.
Am Montag (19. Februar) kommt die Wetterfront in den Osten voran, wo anfangs verbreitet Regen fällt. Dahinter folgt im Rest des Landes Schauerwetter mit etwas Sonne dazwischen. Maximal steigt das Thermometer auf 12 Grad, im Osten nur 5 bis 8 Grad.
Als Blutregen wird die rötliche Färbung von Regen bezeichnet, die vor allem durch Wüstensand oder Staub verursacht wird. In Deutschland stammt dieser Staub meist aus der Sahara und wird vom Wind in großen Höhen über das Mittelmeer nach Europa gebracht.
Die Färbung des Regens variiert je nach Farbe des Saharasands von dunkel- und hellgrau über leicht gelblich bis stark rötlich. Tatsächlich handelt es sich eher um Schmutzregen.
„Der Sand hat verschiedene Farben und schlägt sich zum Beispiel auf Autos als rot-bräunliche Schicht nieder“, erläutert der Meteorologe Andreas Friedrich. Deshalb habe sich im Volksmund der Begriff Blutregen entwickelt.
Im Frühjahr sind es auch manchmal Pollen in der Luft, die den Regen gelb oder rötlich färben. Blutregen wurde früher als Vorzeichen drohenden Unheils gedeutet.
Laut DWD entsteht die manchmal zu beobachtende Rotfärbung in Wasserpfützen durch Algen – sogenannte Dinoflaggelaten –, die sich unter bestimmten Bedingungen in Massen vermehren.
Der Saharastaub stammt – wie der Name schon sagt – aus der aus der nordafrikanischen Sahara. Der Wind wirbelt Mineralstaub-Partikel auf, die große Distanzen mit Regentropfen vermischt in der Erdatmosphäre zurücklegen können.
Der Staub wird bei Regen aus den Wolken gespült und legt sich auf Autos, Balkone, Gartenmöbel und Photovoltaik-Anlagen.
Generell geht vom Saharastaub keine große gesundheitliche Gefahr aus. Jedoch steigt die Feinstaubbelastung, die sich bei Atemwegserkrankten bemerkbar machen kann. Diese Konzentration in der Luft fällt regional unterschiedlich aus.