Wegen der Inflation Inflation – IG Metall pocht auf sattes Lohnplus

red
IG Metall steht vor der nächsten Tarifrunde Foto:  

Die Zeit der Zurückhaltung bei den Löhnen ist vorbei. Die Gewerkschaften in Franken positionieren sich klar.

 
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Die Tarifkommission der IG Metall Bayern für die Metall- und Elektroindustrie hat nun in Nürnberg die heiße Phase der Forderungsdiskussion für die kommende Tarifrunde eingeläutet. „Nach den Einschätzungen und Stimmungsbildern aus den Betrieben heute in der Tarifkommission ist klar: Eine Tabellenerhöhung muss im Mittelpunkt der Tarifrunde stehen“, fasst Bezirksleiter Johann Horn die Debatte zusammen.

Nach vier Jahren ohne Tabellenerhöhung und großer Zurückhaltung in der Corona-Krise erwarten die Beschäftigten ihm zufolge nun eine deutliche Entgeltsteigerung, erst recht angesichts der enormen Preissteigerungsrate. „Die Beschäftigten ächzen unter der hohen Inflation und sehen gleichzeitig, dass ihre Unternehmen satte Gewinne machen. Unser Ziel muss deshalb eine verteilungsgerechte Tariferhöhung sein. Das ist aufgrund der guten Ertragslage in der Mehrzahl der Betriebe auch möglich“, sagt Horn.

Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht sei es jetzt geboten, die Kaufkraft zu stärken, um die Konjunktur zu stützen. Horn: „Das Konsumklima ist durch die hohe Inflation bereits eingebrochen. Wir stehen jetzt gemeinsam mit den Unternehmen in der Verantwortung, die Binnenkonjunktur durch Entgeltsteigerungen anzukurbeln.“

Nach Einschätzung der IG-Metall-Betriebsräte kann die Mehrzahl der bayerischen Betriebe die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise zumindest teilweise weitergeben. „Im Ergebnis steigen deshalb die Unternehmensgewinne und die Verbraucherpreise sogar ganz enorm. Wir befinden uns also in einer Gewinn-Preis-Spirale“, stellt Horn fest.

Am 30. Juni beschließt die Tarifkommission die bayerische Forderung für die Tarifrunde. red

Foto: IG Metall/Werner Bachmeyer

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