Keine Hilfe für schnelleren Antrag
Der Landwirt Willi Lenz, der unter anderem die Gastwirtschaft in der Seulbitzer Ortsmitte betreibt, setzt auf die Devise: "Abwarten." Man müsse sehen, welche Auswirkungen die Baustelle auf die Betriebe in Seulbitz habe. "Für die Bauernmetzgerei werden wir vielleicht einen Verkaufswagen an der Therme aufstellen, wenn die Kunden ausbleiben. Der Bauantrag, den man dafür braucht, hat aber fünf Wochen gedauert. Das musste alles seinen normalen Gang gehen. Obwohl hier die Straße aufgegraben wird, ist man uns da nicht entgegen gekommen. Gut, dass ich mich früh genug gekümmert habe."
Autobahn: Alles musste schneller gehen
Auf der aktuell größten Straßenbaustelle im Bayreuther Stadtgebiet, der A9 zwischen der Anschlussstelle Bayreuth-Nord und dem Fuß des Sophienbergs, musste alles schneller gehen als geplant: "Wir haben kalte Füße bekommen wegen des Wetters", sagt Projektleiter Hermann Lorenz von der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern am Montag auf Anfrage unserer Zeitung. Wie berichtet, wird der offenporige Asphalt (OPA), der Flüsterasphalt, zwischen Nord und Süd ausgetauscht. Der Asphalt hat nach rund elf Jahren seine Altersgrenze erreicht. Der Austausch kostet rund zehn Millionen Euro.
Stau bis zu sieben Kilometer Länge
Ursprünglich sollte am Montag nach der ersten Welle des Pendlerverkehrs damit begonnen werden, den Verkehr auf der Fahrbahn Richtung Süden, die den kompletten Verkehr in beiden Fahrtrichtungen aufnehmen wird, auf die beiden rechten Fahrspuren zu drücken. Das wurde auf Freitag und Samstag vergangener Woche vorgezogen, "weil wir wegen der Witterung Sorge hatten, dass wir keine Markierungen aufbringen können", sagt Lorenz. Weil am Montag nur noch zwei Spuren in Richtung Süden zur Verfügung standen, gab es im Berufsverkehr Staus bis zu sieben Kilometer Länge. "Es gab aber außer Rückstau keine nennenswerten Probleme", sagt Jürgen Stadter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken auf Nachfrage.
Die Angst vor Schnee
Ab Montagnacht wird die Mittelschutzwand, die die Fahrspuren voneinander trennen wird, aufgebaut. Planmäßig sollen die Arbeiten am Donnerstag abgeschlossen sein. "Wenn alles gut geht, wollen wir den Verkehr am Freitagfrüh umlegen auf die Spur Richtung Süden", wie Lorenz sagt. "Wenn allerdings Schnee kommen sollten, hätten wir echt ein Problem. Uns hängt die Zeit im Nacken."
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