Sie weiß, wie es sich anfühlt, wenn das Auto der eigenen Familie an einem Grenzübergang unter Beschuss genommen wird. Sie kennt die schwierige Abwägung, die existenzielle Frage, ob man es schafft, ein Land zu verlassen und in einem neuen Land neu anzufangen. Sie hat den Krieg in ihrem Heimatland Syrien erlebt. Vertreibung. Und Flucht. In Deutschland, in Bayreuth, haben Aminah Chaban und ihre Familie eine Heimat gefunden. Die 20-Jährige wird im kommenden Jahr am Graf-Münster-Gymnasium (GMG) ihr Abitur machen. Am Sonntag steht sie bei einer Veranstaltung im Mittelpunkt, die deutscher nicht sein kann: Sie wird den Friedensappell sprechen bei der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Ehrenmal am Schützenplatz.