Viele Künstler kommen von weit her und sind Stammgäste Bayreuth: Bunt gemischtes beim Künstlermarkt

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Für Kunst kann es scheinbar nicht zu warm sein: Die Kanzleistraße und die Flächen um die Stadtkirche waren am Sonntag ein gut besuchtes Atelier von 65 Künstlern der unterschiedlichsten Stilrichtungen.

 
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Ein paar Künstler, sagt Organisator Bernd Romankiewitz vom Kunstmuseum, hätten wegen der Hitze kurzfristig die Reißleine gezogen. „So ist es ein bisschen luftiger geworden.“ Das jedoch ändert nichts daran, dass der Bayreuther Künstlermarkt, der zum inzwischen 21. Mal stattfindet und traditionell ein Besuchermagnet zum Abschluss des Bürgerfestes ist, „eine bunte Mischung bietet“, wie Romankiewitz sagt. „Anfangs waren es bildende Künstler, die sich beworben haben, später haben wir den Markt auch für Schmuck- und Design geöffnet.“

Der Künstlermarkt ist immer ein Wettlauf gegen die Zeit. „Ein großes Kompliment an die Mitarbeiter des Bauhofs. Die sind fantastisch. Sofort nach dem Abbau des Bürgerfestes in der Kanzleistraße machen die hier sauber, dass wir dann ab 8 Uhr wieder aufbauen können“, sagt Romankiewitz. Dann kommt der nächste Wettlauf: um den besten Standplatz, weil freie Platzwahl ist.

„Die Profis haben sich einen Schattenplatz ausgesucht“, sagen zwei Künstler aus Hessen und Nordrhein-Westfalen, die ihre Namen nicht nennen wollen. Aber sie loben den Künstlermarkt – und das Publikum. „Die Bayreuther sind ein sehr gebildetes Publikum. Sie kaufen sehr entschlossen. Und sie sind auch bereit, für gute Kunst Geld auszugeben.“ Deswegen, sagen die beiden, kommen sie auch regelmäßig her. Auch wenn der Weg nach Bayreuth weit ist.

Zum ersten Mal ist Hermann Baumgärtel auf dem Künstlermarkt. Er hat es sich auf einem blauen Stuhl im Schatten hinter seinen Bildern bequem gemacht. Die Bilder schützt ein Pavillon. Er hat noch nicht viel verkauft, sagt er. „Obwohl ich mit dem Preis schon runter bin im Vergleich zu anderen Märkten.“ Aber: „Bewegung ist da. Die Leute interessieren sich.“

Einiges verkauft hat am frühen Nachmittag allerdings die Frau von Martin Kritzenthaler. Stoffkunst macht Su Kritzenthaler. „Läuft“, sagt Martin Kritzenthaler. „Trotz der Hitze. Und es gibt auch sonst tolle Sachen zu entdecken hier in der Kanzleistraße.“

Nicht ganz so glücklich, obwohl auch sie einen Schattenplatz ergattert hat, ist die Künstlerin Sigrid Födisch. Ein Bild hat sie erst verkauft. Die Konkurrenz, sagt sie, stehe nicht auf dem Künstlermarkt. „Die ist in den Möbelhäusern. Da gibt es große Drucke für 30 Euro. Auf dem Markt wundern sich die Leute dann, warum die Bilder teurer sind und feilschen. Aber meine Bilder sind handgemacht, die Kosten eben ihr Geld.“ Allerdings hat auch sie Interesse der Besucher ausgemacht. Und der Markt ging ja bis in den Abend.

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