Viel los über Pfingsten: Schausteller zufrieden mit neuem Platz – Besuchern gefällt die Auswahl der Fahrgeschäfte Bayreuther Volksfest: So ist das erste Wochenende gelaufen

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Das neue Konzept kommt an: Schausteller und die Besucher sind zufrieden mit der neuen Anordnung auf dem Volksfestplatz. Der Start des 106. Bayreuther Volksfestes war „am Freitag genial, das Wochenende über richtig schön“, wie der Verkehrsdirektor Jan Kempgens sagt.

 
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Alles neu Ende Mai auf dem Volksfestplatz. Wer als Stammgast über den Platz geht, muss sich umgewöhnen: Schausteller, die über Jahrzehnte am selben Platz standen, sind umgezogen. Das Riesenrad „steht in der Reihe“, wie es die Schausteller nennen, nicht mehr am Kopfende einer der Laufstraßen. Und das Festzelt hat seinen Platz in der Mitte, „als Herzstück des Festes“, wie Jan Kempgens, der bei der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH (BMTG) für die Freiluftveranstaltungen zuständig ist, es nennt.

Nicht zu kalt, nicht zu warm: Volksfestwetter

Das erste Wochenende ist entscheidend für den Kassensturz am Ende. Und auch wenn das keiner offen sagen würde: das erste Wochenende war gut, „weil das das optimale Wetter fürs Volksfest ist. Nicht zu kalt, nicht zu warm, leicht bedeckt“, sagt Kempgens, der sich nur widerwillig ans vergangene Jahr erinnert: Mehr als 30 Grad, Badewetter. Kempgens sagt, der Auftakt am Freitag sei „genial“ gewesen. Nicht zuletzt deshalb, „weil die rund 1800 Teilnehmer des Umzugs fast alle bis in die Abendstunden auf dem Platz geblieben sind“.

Kempgens: Vielversprechender Auftakt

Kempgens sagt, der vielversprechende Auftakt sei Belohnung „für den Kraftakt aller Beteiligten im Vorfeld gewesen. Viele Schausteller haben neue Standorte bezogen. Das Bauordnungsamt und die Feuerwehr haben uns beim Aufbau eine Woche lang intensiv beraten und unterstützt. Was ich bislang gehört habe: Es wird positiv angenommen.“ Das Volksfest sei aus seiner Sicht sehr attraktiv: „Wir haben sehr interessante Fahrgeschäfte, sind kulinarisch gut aufgestellt. Es dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.“ Was sich nicht bewahrheitet habe, seien die Bedenken einiger Schausteller im Vorfeld. „Manche haben befürchtet, dass die Besucher gleich ins Festzelt gehen, weil das Zelt recht nahe am Eingang steht. Aber das macht keiner. Die Leute wollen erst eine Runde drehen, bevor sie ins Zelt gehen.“

Der stellvertretende Vorsitzende der Schaustellersektion Bayreuth, Sven Sommerer, hat sich umgehört bei den Kollegen. Die Bilanz der ersten drei Volksfesttage sei sehr ordentlich, „auch wenn wir natürlich am Montag ein bisschen Pech mit dem Wetter hatten“, wie Sommerer sagt. „Der Freitagabend war sehr stark, auch das Feuerwerk war toll. Mit den Knicklichtern, die die Schausteller verteilt haben, haben wir eine schöne Atmosphäre auf dem sonst in der Zeit dunklen Platz geschaffen.“

Mit offenen Augen über den Platz

Die Besucher des Festes hätten die Geschäfte, bei denen sie zum Teil schon über Jahrzehnte Stammkunden sind, auch wieder gefunden. „Die Leute gehen mit offenen Augen über den Platz. Sie kommen gezielt, auch wenn manche Schausteller zum Teil seit 30 Jahren und länger ihren festen Platz hatten.“ Die Umstellung in der Praxis sei leicht zu bewältigen gewesen, denn: „Wir Schausteller sind Profis im Improvisieren. Da hilft man sich gegenseitig, jeder packt beim anderen mit an. Das waren alles nur Kleinigkeiten. Probleme sind ja schließlich zum Lösen da“, sagt Sommerer.

Festwirt zufrieden

Der Mann, dessen Geschäft Auslöser für die erste große Rotation der Schausteller auf dem Volksfestplatz seit Jahrzehnten war, Festwirt Jochen Mörz, sagt auf Nachfrage unserer Zeitung, er lasse sich noch Zeit mit seinem Kassensturz: „Abgerechnet wird am Dienstag in einer Woche.“ Zumal die Höhepunkte, in denen Mörz’ Zelt voll werden dürfte, noch bevorstehen: Am Dienstag der Tag der Vereine und Betrieb, am Donnerstag natürlich die Miss- und Mister-Wahl. Und am Freitag die Mallorca-Party mit Peter Wackel. „Ich denke, die Leute finden es attraktiv, dass sie durchs Zelt durchlaufen können“, sagt Mörz. Seine beiden Biergärten waren gut voll. Volksfestwetter, wie Jan Kempgens sagt.

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Zuschauer zufrieden

Liana, Daniel und Jeremias Makietol aus Kulmbach sind angetan von ihrem ersten Volksfestbesuch in Bayreuth. „Die Fahrgeschäfte – hier ist viel mehr Angebot hier als in Kulmbach“, sagt Liana Makietol. Sohn Jeremias hat sich „drei, vier Fahrschäfte ausgesucht“, wie Papa Daniel sagt. Neben dem Eis zum Schluss haben ihm die Oldtimer gut gefallen, „wobei die ruhig ein wenig flotter fahren könnten, da sind wir schnelleres gewöhnt“, sagt Daniel Makietol.
 
Olga Runge und Günther Rachfahl aus Bayreuth haben „richtig Spaß. Wir sind auch absolute Volksfest-Fans“, wie Olga Runge sagt. „Das Fest gefällt uns in diesem Jahr besonders gut. Anders als sonst. Die Fahrgeschäfte sind klasse“, sagt sie. Zwei, drei Runden drehen die beiden immer, essen und trinken unterwegs etwas. „Die besten Langos gibt es immer am Volksfest, darauf freue ich mich immer. Und darauf, dass man hier immer Bekannte trifft.
 
Susanne und Heiko Lippert aus Weidenberg finden das Volksfest „schöner als in den vergangenen Jahren, weil die Fahrgeschäfte anders stehen. Aber das Fest könnte ruhig noch ein bisschen größer sein für eine Stadt wie Bayreuth“, sagt Heiko Lippert. Sie sind mit ihrem kleinen Töchterchen Sarah unterwegs, die im Kinderwagen das bunte Treiben mit großen Augen verfolgt. „Wir sparen das Geld, wenn sie groß genug ist, in Fahrgeschäfte zu gehen.“
 
Claudia und Sophia Popp aus Bayreuth kommen gerade aus der Geisterbahn, vor der Papa Alex Popp wartet. „Wir waren zum zweiten Mal drin. Die ist super. Nicht so schlimm wie gedacht“, sagt Mutter Claudia. „Volksfest ist für uns ein Muss, wir gehen jedes Jahr mindestens ein Mal hin“, sagt Claudia Popp. Die Mischung der Geschäfte der Schausteller passt, „es sind viele neue Attraktionen da. Dass vieles neu ist, fällt auf“.

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