Hanna Kehl, GfK-Expertin für Verbraucherverhalten, nennt dafür verschiedene Gründe. Sie beobachte Substitutionsbeziehungen zu anderen Produkten. „Vielleicht legen sich Verbraucherinnen und Verbraucher auch mal wieder Käse auf das Brot statt veganer Wurst“, sagt Kehl. Oder sie griffen direkt zu rein pflanzlichen Produkten. Auch der Preis spiele angesichts der Inflation sicher eine Rolle.
Aus Sicht von Handelsexperte Heinemann handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen aufgrund der Kaufkraftschwäche. Mittel- bis langfristig werde es aber wieder mehr Dynamik geben. Der Verzicht auf Fleisch sei ein riesengroßes Thema und „noch lange nicht am Ende der Fahnenstange“.
Andere Discounter hielten sich auf Nachfrage bedeckt
Andere Discounter und Supermärkte hielten sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bedeckt, was die Unterschiede bei den Preisen, dessen Gründe und mögliche Anpassungen angeht. Aldi Süd und Aldi Nord teilten mit, dass die Preise grundsätzlich dem marktwirtschaftlichen Prinzip von Angebot und Nachfrage folgten. Kaufland machte keine konkreten Angaben zur Preisgestaltung. Rewe teilte mit, die Recherche „nicht mit Informationen und Aussagen unterstützen“ zu können.
Von Edeka hieß es, die Nachfrage nach veganen Lebensmitteln sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Somit sänken die Produktionskosten, was dazu führe, dass viele vegane Artikel mittlerweile sehr preisgünstig angeboten werden können. In vielen Fällen auch günstiger als die Tierprodukte. Das gelte insbesondere für Artikel der Eigenmarke, die besonders knapp kalkuliert seien. shm/