Bildung und Arbeit: Mangelnde Arbeitschancen sind Hauptmotiv für die Abwanderung junger Menschen. Petra Beermann sagt dazu: "Wir haben erstmals junge Leute, die hier studiert haben, dann fortgezogen sind und jetzt zurückkehren, weil sie bei uns bessere Rahmenbedingungen für ihre Unternehmensgründung finden als etwa in München."
Senioren:
Soziale Beziehungen: Auf dem Land stimmt das soziale Klima noch eher, was sich etwa in funktionierender Nachbarschaftshilfe zeigt. In den Städten nimmt hingegen die Vereinsamung zu. Lösung: Analog zum Kindergarten einen "Seniorengarten" schaffen. Außerdem sei der Begriff Senior weit gefasst: Extrem fitten 65-Jährigen stehen pflegebedürftige 85-Jährige gegenüber - hier müsste man das "Aktionspotenzial" von rüstigen Senioren mobilisieren.
Mobilität: Auf dem Land sind Senioren aufs Auto angewiesen. Lösung: Anruf- oder Bürgerbusse einsetzen. Statt eines teuren, unflexiblen ÖPNV-Netzes sollten Angebote wie Car-Sharing oder Fahrgemeinschaften ausgebaut werden.
Eberhard Rothfuß nennt das Fazit der Untersuchung: "Wir brauchen neue Lebensmodelle für den ländlichen Raum." Erste Schritte dahin seien etwa regionale Energiekonzepte. Überall dort, wo der "Staat wenig oder kein Interesse" zeige, würden von Bürgern selbst organisierte Änderungsprozesse wichtiger.
Info: Die Studie wird im Rahmen eines "Social Entrepreneurship Camp" an der Universität präsentiert. Sie soll Institutionen und Unternehmen der Region zur Verfügung gestellt werden. Infos dazu bei der Kulmbacher Adalbert-Raps-Stiftung.
Kommentar: Vom Leben auf dem Lande