Unbekannte wüten auf dem Sternenhof – 19 Pferde ausgerissen – Polizei ermittelt Tote Tiere und zerschnittene Zäune

Von
Daniel Sebald, Mitbetreiber des Sternenhofs bei Gößweinstein füttert die Tiere. Unbekannte trieben dort ihr Unwesen. Foto: Archiv Foto: red

Jessica Sebald kann nachts kaum noch schlafen. Gestern und vorgestern haben Unbekannte auf dem Sternenhof in Gößweinstein, den die 35-Jährige mit ihrer Familie betreibt, brutal ihr Unwesen getrieben. Die Unbekannten zerschnitten Zäune und töteten Tiere. Die Familie Sebald ist schockiert.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Als Jessica Sebald am Montagmorgen zum Füttern kam, entdeckte sie, dass der Elektrozaun an der Pferdekoppel zerschnitten war. Insgesamt 19 Pferde waren ausgerissen. Außerdem war ein Schaf getötet worden. „Das Tier war in sich zusammengesackt“, sagt sie. Wenn es eines natürlichen Todes sterben würde, läge es einfach auf der Seite. Außerdem war es kein krankes oder altes Tier. Sebald vermutet, dass es durch einen Schlag ins Genick gestorben ist.

Gestern früh dann ein ähnliches Bild auf dem Sternenhof. Diesmal waren elf Pferde ausgerissen. Vermutlich hat jemand das Gattertor geöffnet und wieder geschlossen. Sebald hat die Tiere zwar wieder alle eingefangen, aber trotzdem ist die Situation für sie schrecklich.

Schlimm war es auch auf einer Weide, auf der die Aufzuchtrehe stehen. „Wir bekommen die verwaisten Kitze von Jägern“, sagt die Tierschützerin. Meistens wurden die Tiere gefunden, wenn die Mutter tot ist. Von den elf Tieren, die zurzeit auf dem Sternenhof aufgezogen werden, hat nur eines überlebt. Einige lagen tot in einem Reisighaufen, manche sind verschwunden. „Sie wurden wahrscheinlich von außen gehetzt und sind über den Zaun gesprungen“, sagt Sebald.

Überwachungskameras für mehr Sicherheit

Vor sieben, acht Jahren gab es schon mal einen ähnlichen Vorfall in Gößweinstein. Damals hat jemand die Pferde freigelassen. Danach war es lange ruhig. Doch nun diese Vorfälle. „Das kann uns auch die Existenz kosten“, fürchtet Sebald.

Wenn die Pferde beispielsweise ausreißen und bei einem Bauern auf dem Feld Schaden anrichten, kann der behoben werden. „Dagegen sind wir versichert“, sagt sie. „Aber wenn ein Pferd auf die benachbarte Straße und dort in ein Auto läuft, kann schnell auch ein Mensch tot sein.“

Sebald und ihre Familie wollen jetzt Wildkameras aufhängen, um ihre Tiere zu beobachten. Sie hoffen, so jemanden zu erwischen. Außerdem hat Jessica Sebald den Fall bei der Polizei in Ebermannstadt gemeldet. „Wir werden zum Sternenhof fahren und den Fall untersuchen“, sagt Clemens Fiedler von der Polizeiinspektion auf Kurier-Nachfrage. Dann erst könne man sagen, ob und wenn ja wegen welches Straftatbestandes ermittelt werden kann.

Autor

Bilder