Umzug im Winter von der einen auf die andere Straßenseite: Disco im bisherigen Domizil war zu laut fürs Irish Pub Das Dubliner verdoppelt sich

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Das Dubliner zieht um. Voraussichtlich im Winter wird das irische Pub über die Straße wechseln: Von der Erlanger Straße, wo die Kneipe seit 20 Jahren ist, in das ehemalige Krügel-Gebäude . Foto: Eric Waha Foto: red

So sieht eine gastronomische Großbaustelle aus: Aus einer leeren Gebäudehülle wird in den kommenden Monaten das neue Dubliner entstehen. Das Irish Pub, das aktuell noch sein Domizil in der Erlanger Straße hat, wo Ralph Neidhardt es eröffnet hat, wird umziehen. Geplant war der Herbst, aber es wird Winter werden, bis der Umbau im ehemaligen Möbel-Krügel abgeschlossen ist.

 
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"Das hier", sagt Ralph Neidhardt (44), der 1996 mit dem Dubliner irische Gastronomie nach Bayreuth gebracht hat, "war alles leer". Alles bedeutet auch alles: Der Gastronom, der aus Marktredwitz stammt, muss nach dem Auszug des letzten Mieters aus dem ehemaligen Möbelhaus, einer Spielhalle, die komplette Infrastruktur für die Gastronomie neu schaffen. Von der Elektrik über den Kanalanschluss, komplett neue Toilettenanlagen bis hin zur Lüftung. "Die Raumaufteilung, neue Wände, alles nach den aktuellen Vorgaben, was Brandschutz und den behindertengerechten Zugang betrifft", sagt Neidhardt im Gespräch mit unserer Zeitung.   

Weit aufwändiger als gedacht

Auf den Plakaten auf den großen Scheiben des Gebäudes am Wittelsbacherring steht, dass die Kneipe im Herbst eröffnen wird. Das sei nicht zu halten, sagt Neidhardt. Das Vorhaben ist zu komplex, zieht viele Genehmigungen nach sich, was alles seine Zeit brauche. "Weit aufwändiger als ich zuerst gedacht habe. Und es ist eine riesige Investition im Vergleich zu einem Umzug in einen bereits bestehenden Laden", der schon als Gastronomie genutzt worden ist. Die Höhe der Investition will Neidhardt nicht nennen. Aber er sagt: Hätte er als Gastronom mit einem neuen Konzept neu in Bayreuth angefangen, er hätte diese Summe nicht investiert.

80 Prozent Stammgäste

Das Dubliner allerdings ist eingeführt in Bayreuth, hat "zu etwa 80 Prozent Stammgäste und zu 20 Prozent Laufkundschaft. Menschen im Alter zwischen 16 und 60, in manchen Fällen sogar 70 Jahren. Teilweise kommen sogar schon die Kinder von Leuten, die vor 20 Jahren Stammgäste waren. Und die Eltern kommen natürlich auch noch". Menschen, die laut Neidhardt "das Flair und die gemütliche Atmosphäre schätzen, die wir im neuen Dubliner auch schaffen wollen". Und die kommen, "um mindestens drei Mal pro Woche Live-Musik zu hören". 

Disco übertönte irische Musik

Und genau an dieser Stelle findet sich der Grund für den Umzug, der nicht ganz freiwillig ist. Der auf eine Entscheidung Neidhardts und seiner Frau Ende vergangenen Jahres zurück geht. "Das Haus, in dem wir seit 20 Jahren sind, ist vor einiger Zeit verkauft worden. Kurz darauf zog im Erdgeschoss die Diskothek ein", sagt Neidhardt. Die Bässe, die von unten spätestens gegen Mitternacht wummern, sorgten dafür, "dass bei uns die Gläser aus dem Schrank hüpfen". Ein irischer Barde mit Gitarre komme gegen die Musik, die durch den Fußboden dringe, nicht an. "Viele Gäste haben sich deshalb beschwert." Eineinhalb Jahre lang, sagt Neidhardt, habe man immer wieder versucht, Kompromisse zu finden.

Umzug bringt Vorteile

Und schließlich habe sich Anfang des Jahres die Möglichkeit ergeben, im ehemaligen Krügel-Gebäude zu landen. "Mit vielen Vorteilen", wie Neidhardt findet. Ganz vorne stehe "die Nähe zum aktuellen Laden", die Gäste müssten nur über die Straße gehen. "Außerdem haben wir fast drei mal so viel Fläche." Von 200 auf rund 500 Quadratmeter. "Und wir haben eine 1A-Lage im Vergleich zu jetzt." Doch bis das neue Dubliner aufmacht, bis die Kneipe und die Gäste umziehen, wartet noch viel Arbeit. Innen, in der dann zweistöckigen Kneipe mit Empore. Und an der grünen Fassade, die einem berühmten Pub aus Irland ähneln wird. "Wir setzen viel daran, alles wieder so zu machen, wie es dem Dubliner seit 1996 entspricht", sagt Neidhardt.

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