Die Befürchtungen haben sich zum Teil bestätigt – das Turnier nimmt aber seinen Lauf. Man ist Kummer gewöhnt bei Afrika-Cups, außerdem geht es auch bei Afrikas mit Abstand größtem Sportereignis mittlerweile aufgrund satter TV-Verträge und Sponsoren-Investitionen um viele Millionen US-Dollar. Also wird gespielt in Kamerun, dieses Wochenende stehen die Viertelfinals auf dem Programm.
Für Außenstehende ist dabei eher unverständlich, wie die Spieler aus einem gebeutelten Land wie Burkina Faso eine derart sportlich eindrucksvolle Leistung abliefern können, während in ihrer Heimat nach einem Militärputsch politisches Chaos ausgebrochen ist. Sierra Leones Akteure trotzten in der Vorbereitung auf das Turnier geradezu katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnissen in ihrem Land, das sich noch lange nicht von einem blutigen, zehn Jahre währenden Bürgerkrieg erholt hat.
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Eigentlich sollten dem Turnier Stars wie Senegals Sadio Mané und Ägyptens Mo Salah (beide FC Liverpool) ihren Stempel aufdrücken. Eher hängen geblieben in der Erinnerung sind allerdings bisher die starken Auftritte der sogenannten Kleinen des Turniers – wie Gambia. In dem kleinen westafrikanischen Land, in dem gerade einmal um die zwei Millionen Menschen leben, arbeitet seit 2018 Fußball-Weltenbummler Tom Saintfiet als Nationaltrainer. Der Belgier, der seit 2010 weltweit über 20 Trainerstationen in seine Vita fügte, hat dort offenbar seine zweite Heimat gefunden. Sein Team der Namenlosen um Torwart Baboucarr Gaye (früher VfB Stuttgart II) fordert im Viertelfinale an diesem Samstag (17 Uhr) Kamerun heraus – zumindest sportlich läuft es für den Gastgeber bis jetzt ganz gut.