Thomas Krakow Auf Wagners Spuren

2019 war er aus gesundheitlichen Gründen als Vorsitzender des Leipziger Richard-Wagner-Verbands zurückgetreten. Jetzt ist er wieder da: als Vorsitzender des Vereins Richard-Wagner-Zentrum Mitteldeutschland.

 
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Er will es nochmal wissen: Thomas Krakow, hier auf einem Archivfoto aus Leipzig, wird sich künftig wieder verstärkte seiner „Droge“ Richard Wagner widmen. Foto: Westend Public Relations GmbH /Dieter Grundmann

Bayreuth - Ob das auch eine kleine Watschn in Richtung Bayreuth war oder einfach nur ein großartig-griffiger Marketing-Spruch, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls: Der Slogan „Richard ist Leipziger“ stammt von Thomas Krakow. Leipzig ist nun mal die Geburtsstadt des Komponisten, der in Venedig gestorben ist und in Bayreuth zu Grabe getragen wurde. Dies ins Bewusstsein vieler Opernfreunde zu rücken, ist dem langjährigen Vorsitzenden des Richard-Wagner-Verbands Leipzig gelungen.

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2019 war Krakow vom Amt des Vorsitzenden aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Jetzt will es der Historiker wieder wissen. Allerdings nicht in einer Funktion des altehrwürdigen Verbands, sondern als Vorsitzender des Richard-Wagner-Zentrums Mitteldeutschland, das er zusammen mit einigen Mitstreitern ins Leben gerufen hat. 26 Mitglieder zählt der Verein. Man will insbesondere die Wagner-Stätten in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt in den Blick nehmen, Archive sichern, die Bedeutung Wagners für die Region darstellen und „keine Lücken entstehen lassen dort, wo die Wagner-Verbände nicht mehr aktiv sind“, wie Krakow auf Nachfrage sagt. Schließlich habe sich der Wagner-Verband in Halle vor fünf Jahren aufgelöst, in Eisenach seien die Wagnerianer Knall auf Fall von der Bildfläche verschwunden und auch in Weimar habe man zu kämpfen.

Am Grab Richard Wagners

Warum Krakow nun nicht mehr in den Reihen des Wagner-Verbands kämpfen will? Er sagt, der Leipziger Verband habe nach seinem Rückzug ja völlig zurecht einen neuen Vorsitzenden gefunden. Worin denn der Unterschied zwischen Zentrum und Verband besteht? „Die Ur-Idee mit der Stipendiatenförderung – das machen wir nicht“, sagt Krakow. Es gehe mehr um Geschichte im Kontext der historischen Region.

In seiner Zeit als Vorsitzender des Leipziger Verbands war es Krakow gelungen, die Zahl der Mitglieder um ein Vielfaches zu steigern. Jetzt will es der 61-Jährige etwas kleiner angehen lassen. Am 139. Todestag des Komponisten trafen sich sechs Vereinsmitglieder gewissermaßen zum Antrittsbesuch in Bayreuth am Grab Richard Wagners. An diesem 13. Februar schien in Bayreuth die Sonne.

Eine Spende Wolfgang Wagners

Klickt man sich durch die Homepage des Vereins, so stößt man auf eine Fülle von Orten in den drei genannten Bundesländern, in denen Richard Wagner seine Spuren mehr oder weniger hinterlassen hat. Unter Müglenz/Thammenhain findet sich der Eintrag: „Gelegen im Wurzener Land. Kirche und Wohnhaus von Wagners Großvater in Müglenz, seit 1963 Gedenktafel, 2001 Großspende Wolfgang Wagners und aller Verantwortlichen der Bayreuther Festspiele zur Fenster- und Orgelsanierung der Müglenzer Kirche. Grabsteine zur Erinnerung an Wagners väterliche Vorfahren in der Thammenhainer Kirche.“

Man lernt nie aus.